Saturday, October 25, 2014

Schubschiff in der Schleuse Wernsdorf 1984 - Foto Bundesarchiv




















6.3.1984: Das Tor zum Oder-Spree-Kanal ist die Schleuse bei Wernsdorf. Die 1890 erbaute Anlage mit ihren zwei Schleusenkammern passieren täglich bis zu 30 Schiffe. Vor allem Schüttgüter, aber auch Betonfertigteile für den Wohnungsbau im Oderbezirk werden auf dieser bedeutenden Wasserstraße transportiert. Die Schleusungszeit für einen dreiteiligen Schubverband beträgt etwa 70 Minuten. Dabei wird ein Höhenunterschied von 4,52 Metern überwunden.

Polnisches Schiff BM-5264 auf dem Oder-Spree-Kanal 1982 - Foto Bundesarchiv




















10.3.82: Polnisches Schiff BM-5264 auf dem Oder-Spree-Kanal bei Berkenbrück, Kreis Fürstenwalde

Postschiff SPREE Oder-Spree-Kanal Unterschleuse 1988 - Foto Bundesarchiv















24. Oktober 1988: Die "SPREE", einziges Schiff der Deutschen Post, im Einsatz auf einem toten Arm des Oder-Spree-Kanals (Anm. Unterschleuse Eisenhüttenstadt). Bei diesem Einsatz ging es darum Unter-Wasser-Leitungen zu verlegen, die die Eisenbahn zwischen Eisenhüttenstadt und Guben elektrisch fahren lassen. Links neben der "Spree" die Schute mit den Kabeltrommeln.

Schiffe im ehemaligen Dampferhafen Eisenhüttenstadt Winter 1987 - Foto Bundesarchiv















13.1.1987: Wetter - Der anhaltend strenge Frost der letzten Tage führte zur Einstellung der Schiffahrt auf der Oder. Ein Teil der Binnenschiffe machte am Winterliegeplatz der Schiffahrtsstelle Eisenhüttenstadt des VEB Binnenreederei Berlin fest.

Schiffskonvoi in der Schleuse Wernsdorf Winter 1986 - Fotos Bundesarchiv






















7.2.1986: Ein Konvoi von sechs Schiffen mit Apatit aus Eisenhüttenstadt für das Zementwerk Rüdersdorf passierte als vorerst letzter den Oder-Spree-Kanal. Die Schiffe beim Schleusenvorgang in Wernsdorf.

Getreideumschlag am Silo Einsenhüttenstadt 1974 - Foto Bundesarchiv















23.8.74: Lagerfähiges Getreide wird aus dem Silo Eisenhüttenstadt per Schiff nach Müllrose und anderen Mühlenbetrieben ausgelagert, um dem neuen Erntegut Raum zu schaffen. In acht besonders hergerichteten Lastkähnen werden bis zu 3.000 Tonnen getrocknetes Korn an diesem Kai umgeladen.

Eisbrecher SCHWEDT in Eisenhüttenstadt 1965 - Foto Bundesarchiv




















Zentralbild Kohls 3.4.1965 Tra-At.Eisbrecher "Schwedt" in Eisenhüttenstadt im "Einsatz". Keine Arbeit gab es für den Eisbrecher "Schwedt" am 3.4.1965 im Stadthafen von Eisenhüttenstadt.Der Eisbrecher beteiligte sich an einer Flottenparade, die anlässlich eines Freundschaftsjubiläums der Binnenschiffer der Volksrepublik Polen und der DDR stattfand.



Eisbrechereinsatz Schleuse Wernsdorf 1968 - Foto Bundesarchiv


























Zentralbild Sturm 12.1.1968 An der Schleuse Wernsdorf im vereisten Oder-Spree-Kanal bricht der Eisbrecher "WOLTERSDORF"mit seinen 540 PS einen Weg in die 14-16 cm starke Eisdecke.Diesen Weg brauchen die Schiffe aus Eisenhüttenstadt,denn ihre Kohleladung wird gerade jetzt dringend benötigt.
Zentralbild Sturm 12.1.68 Im vereisten Oder-Spree-Kanal an der Schleuse Wernsdorf hält gegenwärtig der Eisbrecher "WOLTERSDORF" den Schifffahrtsweg frei. So können die wichtigen Kohleladungen auch bei starkem Frost auf dem Wasserwege nach Berlin gelangen.


Saturday, October 11, 2014

Güterströme im Umbruch - Bericht über Hafen Eisenhüttenstadt 2014

Eisenhüttenstadt (MOZ) Die Sanktionen gegen Russland und die ungewisse Zukunft der ostdeutschen Wasserstraßen hinterlassen bereits ihre Spuren in Eisenhüttenstadt. Im Stadthafen fließen die Güterströme seit Monaten nur verhalten. Ein Umsatzrückgang am Jahresende ist sicher.














Das nächste Schiff kommt bald: Die Hüttensand-Berge im Hintergrund werden vom Hafen nach Berlin transportiert. © MOZ

Wenn Knut Kirschke, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft und der Hafenbetriebsgesellschaft, aus seinem Bürofenster schaut, blickt er täglich auf riesige weiße Berge aus Hüttensand. "Das ist ein Abfallprodukt aus dem Hochofen von ArcelorMittal und geht als Rohstoff in die Zementindustrie nach Berlin", erklärt er. 400 bis 500 Tonnen davon kommen derzeit täglich im Stadthafen an - per Lkw. Etwa vier Schiffe pro Woche machen sich dann vollgeladen auf in die Hauptstadt. Im Jahr machen wir etwa 30000 bis 35000 Tonnen Hüttensand", sagt Kirschke. Was das Abfallprodukt von ArcelorMittal angeht, darauf kann sich die Hafenbetriebsgesellschaft, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwirtschaft, verlassen. Solange der Hochofen produziert, ist das sozusagen eine Hausnummer. Derzeit die einzige.
"In diesem Jahr fließen die Güterströme nicht so", betont Kirschke und spricht zudem davon, dass sich eben diese Güterströme im Umbruch befinden. Wie stark der Hafen auch Auswirkungen der internationalen Politik zu spüren bekommt, zeigt sich beim Thema Masseln. Normalerweise wurden von den Roheisenprodukten 45000 bis 50000 Tonnen jährlich in Eisenhüttenstadt umgeschlagen. "In diesem Jahr haben wir da einen Einbruch von etwa 60 Prozent", sagt Kirschke. Das Problem ist, die Masseln kommen aus Russland, erst per Seeschiff über die Ostsee, dann per Binnenschiff nach Eisenhüttenstadt. "Wir sind das Auslieferungslager für Gießereien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen." Doch die Russen schicken ihre Masseln derzeit nur sehr spärlich - auch ein Resultat der internationalen Politik bezüglich Russland, vermutet der Hafenchef. Die Roheisen-Barren gehen nun verstärkt nach China, nicht nach Europa. "Da bricht uns etwas weg, aber dafür kommen neue Güter", versichert der Geschäftsführer.
Schrott aus Polen nimmt er nun an, der geht auf dem Wasserweg weiter nach Hamburg. Auch Quarzsand aus Australien beispielsweise wird über Eisenhüttenstadt weiter gen Osten verschifft. Wasserbausteine für den Ausbau der Oder fließen ebenfalls in die Gesamtstatistik des Güterumschlags ein. Aber schon jetzt ist klar, so viele Rohstoffe wie zuletzt - da waren es jährlich 170000 bis 180000 Tonnen - werden es diesmal nicht sein. "Seit dem Jahr 2000, als wir hier die Geschäfte übernommen haben, konnte das Resultat stets gesteigert werden", sagt Kirschke. Diesmal wird es im östlichsten Kanalhafen Brandenburgs einen Umsatzrückgang geben, weil die Bedingungen schwierig sind.
"Auch die gesamte Diskussion über die Wasserstraßen ist nicht gut für uns." Nicht ohne Grund gehört die Hafenbetriebsgesellschaft mit ihren sieben Mitarbeitern zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Weitblick - Verkehrsinfrastruktur und Logistik". Dessen Forderungen sind: Erhalt der vom ehemaligen Bundesverkehrsminister in Frage gestellten Oder-Spree-Wasserstraße und Ausbau der Schleuse in Fürstenwalde, damit große Schiffe für den Güterverkehr nicht ausgebremst werden.
Sollte das nicht gelingen, ist nicht nur der Hafen in Eisenhüttenstadt in Gefahr. Auch die Umweltbelastung durch Lkw würde immens steigen. Wenn beispielsweise die 30 000 Tonnen Hüttensand nicht auf dem Wasserweg, sondern auf der Straße nach Berlin gingen, würden das 1500 Lkw pro Jahr mehr sein als jetzt. "Wir brauchen den alternativen Transport mit Binnenschiffen. Damit kann man mehr transportieren und die Umwelt wird es uns danken", betont Knut Kirschke.
Er sei optimistisch, dass die Politik umdenkt und einlenkt. Dennoch ist er sauer darüber, dass bei den benötigten Millionen für den Ausbau der Schleuse Fürstenwalde gezögert wird: "Von der Landesregierung gibt es keinen Euro für so ein Infrastrukturprojekt. Alles wird in den Flughafen gesteckt. Das ist bitter."