Sunday, December 24, 2017

Trend im Hafen zeigt nach oben - Artikel Märkische Oderzeitung 18.12.2017



















Eisenhüttenstadt (MOZ)
Stefan Lötsch / 18.12.2017

Im Hafen der Stadt Eisenhüttenstadt wurden in diesem Jahr fast doppelt so viele Güter umgeschlagen, wie im Jahr 20016. Ein neuer Gleisanschluss, der geplant ist, soll das Geschäft weiter beleben.

2016 dürfte in der Geschichte des Binnenhafens am Oder-Spree-Kanal als Tiefpunkt eingehen. Gerade einmal 15 000 Tonnen Güter wurden umgeschlagen, ein Zehntel dessen, was noch 2012 aus Schiffen beziehungsweise in Schiffe verladen wurde. In diesem Jahr zeigt die Geschäftsentwicklung wieder nach oben. 28 000 Tonnen gingen über die Kaimauer. Hauptfracht waren Wasserbausteine, die das Wasser- und Schifffahrtsamt an der Oder verbaut hat. Rund 4000 Tonnen Roheisenmasseln wurden ebenfalls umgeschlagen, die aus Russland kamen und in einer Gießerei weiterverarbeitet werden. Auch mit Quarzsand macht der Hafen wieder Geschäfte. Das Gut kommt über den Hafen in Hamburg aus Südafrika und wird zum Weitertransport nach Russland in Eisenhüttenstadt umgeladen. "In 2017 haben wir wieder einen leichten Trend nach oben", sagte Knut Kirschke, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft, deren 100-prozentige Tochter die Hafengesellschaft ist. Nicht zuletzt durch weitere Kosteneinsparungen wird die Hafenbetriebsgesellschaft in diesem Jahr nicht mit so einem großen Minus abschließen, wie es noch 2016 in der Bilanz stand.

Knut Kirschke kündigt an, dass im kommenden Jahr weitere neue Kunden akquiriert werden sollen. Wichtig dafür sei es, dass die sogenannte Trimodalität erhalten bleibt, dass der Hafen sowohl über Wasser als auch über die Straße und die Schiene erreichbar ist. Der Gleisanschluss ist momentan nicht nutzbar. Vorgesehen ist, diesen wieder herzustellen. Die Investition ist auch in der Prioritätenliste der Stadt verankert. Nach derzeitigen Schätzungen muss mit Kosten von rund einer halben Million Euro gerechnet werden. 450 Meter Gleis müssen neu verlegt werden, die dann eine Verbindung zum Werksbahnhof in Ziltendorf und von dort auf die Bahnstrecke zwischen Eisenhüttenstadt und Frankfurt herstellen. Vorgesehen ist, dass die Investition größtenteils mit Fördermitteln aus dem Topf für den regionalen Wachstumskern Eisenhüttenstadt/Frankfurt bestritten werden soll. Knut Kirschke rechnet damit, dass im ersten Halbjahr des kommenden Jahres der Zuwendungsbescheid vorliegen könnte. Bis zur Realisierung dürfte es allerdings noch bis Ende des nächsten beziehungsweise Anfang 2019 dauern.

Der Gleisanschluss ist nicht nur erforderlich, damit der Status als Hafen erhalten bleibt. Knut Kirschke hatte auch schon Gespräche mit möglichen Kunden, die ihre Waren und Güter mit der Bahn anliefern wollten, um sie dann auf das Schiff zu verladen, beziehungsweise umgekehrt. So erhofft sich der Geschäftsführer durch die geplante Investition eine weitere Belebung des Hafenstandortes, um mehr Güter von der Straße auf das Wasser zu verladen.

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