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Saturday, October 3, 2020
Oder-Spree-Kanal / Schleuse Fürstenwalde / Verlängerung ? / Artikel Märkische Oderzeitung 04.02.2020 / Update Märkische Oderzeitung 18.09.2023
Schifffahrt in Fürstenwalde
Ausbau der Schleuse – warum das noch dauern kann
Die Schleuse in Fürstenwalde ist seit Jahren das Sorgenkind
am Oder-Spree-Kanal. Seit Jahren wird ihr Ausbau gefordert. Das ist der
aktuelle Stand.
18. September 2023
Ein Artikel von Christoph Mann
Die Schleuse in Fürstenwalde besitzt zwei Schleusenkammern.
Diese stammen aus den Jahren 1890 und 1914, die maximale nutzbare Länge der
Schleuse mit musealem Charme beträgt 67,70 Meter. Für Liebhaber technischer
Denkmäler ist die Schleuse sicherlich ein attraktives Ausflugsziel, für die
Binnenschiffer dagegen seit Jahren ein Ärgernis.
Die Schleuse ist eine von vier Schleusen auf dem
Oder-Spree-Kanal. Während die anderen Schleusen in Kersdorf, Wernsdorf und
Eisenhüttenstadt mit Kammerlängen von über 100 Metern ausgestattet sind, wurde
der Ausbau der Fürstenwalder Schleuse immer wieder verschoben. Mit viel Geld
wurden die Wernsdorfer Schleuse 2006 und die Kersdorfer Schleuse 2013
ertüchtigt, in Fürstenwalde ist bisher noch nichts passiert.
Schubverbände müssen in Fürstenwalde entkoppeln
Längere Schubverbände sind in Fürstenwalde zum Entkoppeln
gezwungen. Dadurch wird die Zeit zum Passieren der Schleuse deutlich länger –
die Schleuse ist das Nadelöhr der 128,66 Kilometer langen Wasserstraße, die
Berlin mit Eisenhüttenstadt und der Oder verbindet. Wertvolle Zeit der
Transportunternehmen geht bei Fürstenwalde verloren.
Auch deshalb fand das diesjährige Internationale
Oder-Havel-Kolloquium in Fürstenwalde statt. Laut Programm ging es um die
Vernetzung der Verkehrsträger links und rechts der Oder, deren Struktur und das
Zusammenwirken. Gerhard Ostwald, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des
Stromgebietes Oder/Havel, sagt gegenüber MOZ.de, dass der politische Rückenwind
fehle, wenn es um den Ausbau der Wasserstraßen geht. Besonders im Osten sei das
Standing der Schifffahrt schlecht, ganz anders als zum Beispiel am Rhein. So
kritisiert Ostwald die Einstufung der Schleuse Fürstenwalde und des gesamten
Oder-Spree-Kanals im Bundesverkehrswegeplan in die unterste Kategorie C, quasi
unter ferner liefen. Die Vorhaben, die vom Bund in den „Weiteren Bedarf“
eingestuft worden sind, haben kein Planungsrecht und können daher im Zeitraum
bis 2030 nicht geplant und realisiert werden. Mit einem baldigen Ausbau der
Schleuse sei also nicht zu rechnen.
(www.moz.de)