Der Hafen Eisenhüttenstadt ist als Stichhafen ausgeführt und
liegt an der Spree-Oder-Wasserstrasse (SOW) unmittelbar vor der Einmündung in
die Oder. Er entstand in den Jahren 1950/1951 und wurde bis 1989 überwiegend für
den Erz- und Kohleumschlag des damaligen Eisenhüttenkombinats Ost genutzt. Das
Hafenbecken hat ein Länge von 350 m und eine Breite von 45 m. Die Länge der
Kaimauer beträgt 2 x 350 m. Im Jahr 2000 wurde der Hafen von der
Stadtwirtschaft Eisenhüttenstadt GmbH übernommen, die eine 100prozentige
Tochter der Stadt Eisenhüttenstadt ist. In den letzten Jahren haben sich die Umschlagsmengen
des Hafens sehr positiv entwickelt. Die Menge des Güterumschlags ist von 41.000
t im Jahr 2006 auf 174.000 t im Jahr 2012 gestiegen. Im Jahr 2013 gab es auf
Grund der Sperrung der Schleuse Eisenhüttenstadt u.a. wegen Bestreikung und Hochwasser
einen Rückgang auf 130.000 t. Die Hauptgutarten sind Roheisen, Hüttensand,
Splitt und Schrott. Im Jahr 2013 haben 245 Schiffe den Hafen angelaufen.
Der Hafen hat auf Grund seiner Standortgunst an der
Schnittstelle von Oder und SOW große Potenziale der Entwicklung zu einem
modernen Universalhafen und einem leistungsfähigen Logistikzentrum.
Bereits in den Jahren 2005 bis 2006 wurden Investitionen in Höhe
von 2,25 Mio. Euro getätigt, um den Nordkai und die Eisenbahninfrastruktur sowie
die Zufahrtstraßen auszubauen.
„Obwohl die Hafenbetriebsgesellschaft mbH in den letzten
Jahren die Umschlagsleistungen kontinuierlich steigern konnte, können durch den
fehlenden Ausbau der Wasserstraßen, besonders der Schleuse Fürstenwalde,
Anfragen der verladenden Wirtschaft zum Binnenschiffsumschlag im Hafen nicht
realisiert werden“, sagt Hafenleiter Wolfram Behnke. Die Planungen für den
weiteren Ausbau des Hafens Eisenhüttenstadt wurden deshalb nach den
Entscheidungen im Jahr 2012 zur Reformierung der Wasserstraßenverwaltung und
der Neuordnung des Wasserstraßennetzes eingestellt.
Dr. Günter Teßmann
SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK, Nr. 7/2014
SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK, Nr. 7/2014