Saturday, February 7, 2015

Bericht über den Hafen Eisenhüttenstadt in Schiffahrt und Technik Nr.7/2014


Der Hafen Eisenhüttenstadt ist als Stichhafen ausgeführt und liegt an der Spree-Oder-Wasserstrasse (SOW) unmittelbar vor der Einmündung in die Oder. Er entstand in den Jahren 1950/1951 und wurde bis 1989 überwiegend für den Erz- und Kohleumschlag des damaligen Eisenhüttenkombinats Ost genutzt. Das Hafenbecken hat ein Länge von 350 m und eine Breite von 45 m. Die Länge der Kaimauer beträgt 2 x 350 m. Im Jahr 2000 wurde der Hafen von der Stadtwirtschaft Eisenhüttenstadt GmbH übernommen, die eine 100prozentige Tochter der Stadt Eisenhüttenstadt ist. In den letzten Jahren haben sich die Umschlagsmengen des Hafens sehr positiv entwickelt. Die Menge des Güterumschlags ist von 41.000 t im Jahr 2006 auf 174.000 t im Jahr 2012 gestiegen. Im Jahr 2013 gab es auf Grund der Sperrung der Schleuse Eisenhüttenstadt u.a. wegen Bestreikung und Hochwasser einen Rückgang auf 130.000 t. Die Hauptgutarten sind Roheisen, Hüttensand, Splitt und Schrott. Im Jahr 2013 haben 245 Schiffe den Hafen angelaufen.
Der Hafen hat auf Grund seiner Standortgunst an der Schnittstelle von Oder und SOW große Potenziale der Entwicklung zu einem modernen Universalhafen und einem leistungsfähigen Logistikzentrum.

Bereits in den Jahren 2005 bis 2006 wurden Investitionen in Höhe von 2,25 Mio. Euro getätigt, um den Nordkai und die Eisenbahninfrastruktur sowie die Zufahrtstraßen auszubauen.
„Obwohl die Hafenbetriebsgesellschaft mbH in den letzten Jahren die Umschlagsleistungen kontinuierlich steigern konnte, können durch den fehlenden Ausbau der Wasserstraßen, besonders der Schleuse Fürstenwalde, Anfragen der verladenden Wirtschaft zum Binnenschiffsumschlag im Hafen nicht realisiert werden“, sagt Hafenleiter Wolfram Behnke. Die Planungen für den weiteren Ausbau des Hafens Eisenhüttenstadt wurden deshalb nach den Entscheidungen im Jahr 2012 zur Reformierung der Wasserstraßenverwaltung und der Neuordnung des Wasserstraßennetzes eingestellt.

Dr. Günter Teßmann

SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK, Nr. 7/2014