Saturday, April 18, 2015

Hafen Eisenhüttenstadt gefährdet - Artikel über die Zukunft des Eisenhüttenstädter Hafens in der Märkischen Oderzeitung vom 15.04.2015 + Sonderausgabe 125 Jahre Oder-Spree-Kanal Mai 2016


Eisenhüttenstadt (MOZ) "Es geht um das nackte Überleben": so drastisch drückt sich Knut Kirschke, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft aus, wenn er über die Hafenbetriebsgesellschaft spricht. Die Hafenbetriebgesellschaft ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke. Grund für die deutlichen Worte sind die Ankündigungen, dass Maßnahmen auf der Oder-Spree-Wasserstraße nicht mehr förderfähig sind. Das hat zur Folge, dass ein Neubau der Schleuse in Fürstenwalde, der dringend erforderlich ist, um auf dem Oder-Spree-Kanal eine Binnenschifffahrt zu ermöglichen, die heutigen Standards genügt, nicht zu finanzieren ist. Nachdem die Schleusen in Wernsdorf und Kersdorf ausgebaut worden sind, vor allem die Schleusenkammern verlängert wurden, um Schubverbände in einem Zug zu schleusen, ist Fürstenwalde das entscheidende Nadelöhr. Dort müssen Schubverbände noch aufwendig entkoppelt werden, große Schiffe können gar nicht geschleust werden. Für Binnenschiffer ist die Passage über den Kanal unattraktiv - darunter leidet auch der Eisenhüttenstädter Hafen. Denn je weniger Schiffe auf dem Kanal unterwegs sind, desto weniger Güter können im Hafen umgeschlagen werden. "Die Schleusen sind für uns lebenswichtig", sagte Kirschke jüngst im Stadtentwicklungsausschuss. Eisenhüttenstadt hat sich deshalb der Initiative angeschlossen, die gegen eine Abwertung der Oder-Spree-Wasserstraße vorgehen will. Auch in Fürstenwalde wird vor Folgen für Unternehmen gewarnt, sollte es bei dem Investitionsstopp für den Schleusenausbau bleiben. 2013 wurden im Hafen Eisenhüttenstadt 70399 Tonnen Güter umgeschlagen, 17000 weniger als 2012.

















© MOZ/Gerrit Freitag

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