Das hätte auch
konkrete Folgen für den Hafen in Eisenhüttenstadt, in dem erst in dieser
Woche zwei Schubverbände mit den riesigen Stahlteilen für die
Papiertrommel angekommen waren. "So etwas wäre auf lange Sicht nicht
mehr möglich", befürchtet Kirschke. Denn ihm zufolge stehen die gängigen
67-Meter-Schiffe vor dem Aus. 80-Meter-Schiffe aber passen nicht durch
die jetzigen Schleusen in Fürstenwalde und Klein-Machnow, deshalb müsse
man große Ladungen bereits jetzt von einem auf zwei Schiffe umladen.
"Das ist aber nicht wirtschaftlich", betont der Chef der
Stadtwirtschaft. Und wenn es die kleineren Schiffe irgendwann wirklich
nicht mehr geben sollte und die Schleusen nicht für große Frachter
ausgebaut werden, wären Häfen wie der Eisenhüttenstädter abgekoppelt.
"Dabei haben wir hier eine
sehr gute Entwicklung genommen", betont Knut Kirschke. "Wir konnten uns
von Jahr zu Jahr steigern." Als die Stadtwirtschaft den Binnenhafen in
der Glashüttenstraße im Jahr 2000 übernommen hat, sei der Umschlag bei
null gewesen. Jetzt könne man stabile Zahlen von etwa 200000 Tonnen
Umsatz pro Jahr vorweisen. Acht Personen sind direkt im Hafen
angestellt. Am häufigsten kommen Kirschke zufolge Schiffe aus Stettin
mit Roheisenmasseln an. Die werden dann in Eisenhüttenstadt in Lkw
verladen und beispielsweise nach Sachsen weitertransportiert. Von der
Straße ins Schiff hingegen läuft der Transport von Lausitzer
Wasserbausteinen für Arbeiten an den Buhnen der Oder. Auch dieser Zweig
würde komplett wegfallen, falls der Ausbau der Wasserstraßen gestoppt
wird. Außerdem wird Hüttensand von ArcelorMittal auf dem Wasser in ein
Berliner Zementwerk geschifft.
Quelle: Märkische Oderzeitung 5.10.2012
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