Sunday, February 12, 2012
Schiffe Oderwerft - Arbeits- und Wohnschiff Projekt 413 (1986)
Im Wissenschaftlich-Technischen Zentrum (WTZ) der Volksmarine befand sich seit 1968 das abgerüstete und umgebaute Räumboot Typ SCHWALBE Boot 28/22 als Wohnschiff. Das Boot erfüllte dort über viele Jahre seine Aufgaben, vorwiegend als Erprobungsbasis in kleineren Häfen sowie an Anlegern im Greifswalder Bodden. Anfang der 80er Jahre war zu erkennen, dass der vorgesehene Umfang der Arbeiten des WTZ ein größeres Wohnschiff erforderte. Das Räumboot Typ SCHWALBE war zu klein und zu eng geworden.
Die Volksmarine forderte im September 1982 ein Objekt mit einer Kombination von Unterkunfts- und Arbeitsräumen und einer begrenzten Autonomie; es sollte für den küstennahen Einsatz geeignet sein und die Durchführung von Mess- und Erprobungsaufgaben ermöglichen.
Nach der in der Volksmarine seit langem angewendeten und bewährten Methode prüfte die Verwaltung Schiffbau vorhandene bzw. in Entwicklung befindliche Objekte, um in der entsprechenden Bauwerft eine Modifikation für diese Aufgabe realisieren zu lassen. Im Ergebnis der Untersuchungen wurde das in der Yachtwerft Berlin, Betriebsteil Eisenhüttenstadt in Bau befindliche Arbeits- und Wohnschiff (AWS) des SHD MERCATOR Projekt 412 vorgeschlagen.
Die Volksmarine stimmte dem zu. 1986 im September war das AWS Projekt 413 fertig. Bei seiner Indienststellung erhielt es keinen Namen. Am Gleichen Tag wurde das als Wohnschiff genutzte Räumboot SCHWALBE 28/22 außer Dienst gestellt und anschließend verschrottet.
Das Schiff befand sich zum Zeitpunkt der Auflösung der Volksmarine im Flottendienst im Wissenschaftlich-Technischen Zentrum.
Die Bundesmarine war an einer Übernahme des Schiffes nicht interessiert. Es wurde 1991 als Wohnschute an einen zivilen Nutzer in Cuxhaven verkauft.
Daten Projekt 413
Projekt-/Bau-Nr.: 413
in Dienst: 12.09.1986
außer Dienst: 1991
DN(t): 138
Lüa(m): 37,06
Büa(m): 5,33
Tg(m): 0,82
Antrieb: ohne
Besatzung: 3 (+16)
Bewaffnung: keine
Quelle: http://wohnschiffe-vm.de/aws_413.htm
Schiffe Oderwerft - Arbeits- und Wohnschiff MERCATOR (1983)
Der 1976 in Dienst gestellte Vermessungskomplex mit dem Vermessungsschiff CARL FR. GAUSS Projekt 136, der Vermessungsbarkasse GAUSS-I und dem Vermessungsboot GAUSS –II war für die Durchführung von hydrografischen Arbeiten im offenen Seegebiet konzipiert. Die bisher erzielten Ergebnisse in der praktischen Arbeit waren für den SHD sehr zufriedenstellend.
1987 erging eine Aufgabenstellung des Seehydrograpfischen Dienstes an die Yachtwerft Berlin, die einen ähnlichen Vermessungskomplex zum Einsatz im Haff und in den Boddengewässern beinhaltet. Er sollte aus einem Arbeits- und Wohnschiff, einer modifizierte Barkasse Projekt 407 und einem modifizierten Rettungs- und Sicherungsboot RuSB bestehen. Wegen fehlender Entwicklungs- und Baukapazität lehnte die Yachtwerft Berlin die Bearbeitung aber ab.
Eine neue reduzierte Aufgabenstellung beschränkte sich auf die Herstellung eines Arbeits- und Wohnschiffes.
Dieses Fahrzeug wurde in der Yachtwerft Berlin, Betriebsteil Eisenhüttenstadt, als Projekt 412 auf der Grundlage des für die Binnenwasserstraßenämter der DDR entwickelten Schubwohnschiffes SWS 16/13 entwickelt.
Da der Bau erst für 1983 in den Plan aufgenommen wurde entstand eine Lücke im Entwicklungsablauf, so dass das Schiff erst im November 1983 in Dienst gestellt werden konnte. Es erhielt den Namen MERCATOR nach dem bedeutenden Geografen und Kartografen des 16. Jahrhunderts (1512-1594).
Das Arbeits- und Wohnschiff MERCATOR Projekt 412 arbeitete gemeinsam mit der bereits 1981 in Dienst gestellte Barkasse BESSEL als Vermessungseinheit an der Vermessung und Verpeilung der inneren Gewässer. Dazu war es mit einem Vermessungsauswerteraum und einer Werkstatt ausgerüstet. Eine schiffsbauliche Besonderheit war die am Heck angeordnete Aufschleppe mit Seilwinde für das zum Schiff gehöhrende Vermessungsboot.
Zum Zeitpunkt der Auflösung der Volksmarine befand sich das Arbeits- und Wohnschiff MERCATOR Projekt 412 noch im Einsatz beim Seehydrografischen Dienst. Es wurde vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie übernommen und arbeitete unter seinem Namen in seinem bisherigen Aufgabenbereich weiter.
Nach 18 Jahren im Einsatz für die Seevermessung hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Vermessungseinheit "MERCATOR"/"Bessel" außer Dienst gestellt. Der Reparatur- und Wartungsaufwand ist zu hoch, um die Einheit länger einzusetzen. Sie besteht aus dem 37 m langen Arbeits- und Wohnschiff "Mercator" und der dazugehörigen 14 m langen Vermessungsbarkasse "Bessel", die 1983 für den Seehydrographischen Dienst der DDR bei der Yachtwerft Berlin in Eisenhüttenstadt gebaut und nach der Wiedervereinigung in die BSH-Flotte übernommen wurden.
"MERCATOR"/"Bessel" war speziell auf die Vermessung in den Bodden, Haffs und anderen küstennahen Gewässern ausgerichtet, eine wichtige Aufgabe, die nur von kleineren, flachgehenden Schiffen wahrgenommen werden kann. Nach der Wiedervereinigung wurde sie technisch aufgerüstet und wesentlich modernisiert und war an der deutschen Ostseeküste das erste Fahrzeug, das mit Hilfe von Satellitentechnik (DGPS) vermessen hat. Eine beachtliche Statistik kann sich sehen lassen:
"MERCATOR"/"Bessel" hat während ihres Einsatzes in 49 Häfen festgemacht und dabei 3355 sm im Schlepp zurückgelegt.
Daten MERCATOR
Projekt-/Bau-Nr.: 412
in Dienst: 29.11.1983
außer Dienst: 2002
DN(t): 138
Lüa(m): 37,13
Büa(m): 5,43
Tg(m): 0,83
Antrieb: ohne
Besatzung: 9 (+18)
Bewaffnung: keine
Quelle: www.wohnschiffe-vm.de/AWS_MERCATOR.htm
Saturday, February 11, 2012
Oderwerft Eisenhüttenstadt - Eisbrecher Instandsetzung (EBER) - 2004
Pünktlich zur Winterzeit ist der Eisbrecher EBER wieder einsatzbereit. Das Fahrzeug des Wasser-und Schifffahrtsamtes in Eberswalde wurde in den vergangenen Monaten umgebaut. Während des Eisaufbruchs im vergangenen Winter hatte das Schiff eine Havarie an der Hauptantriebsanlage. Durch diesen Maschinenschaden konnte die Eber nicht mehr eingesetzt werden. Auf der Neuen Oderwerft in Eisenhüttenstadt erfolgte daraufhin eine Grundinstandsetzung und der Umbau des Eisbrechers. Dabei wurden die gesamte Elektroanlage, die Hilfsdieselund der Innenausbau des Eisbrechers sowie das Steuerhaus erneuert. Diese Anlagenteile basierten noch auf dem Bauzustand von 1966. Die ausgefallene Hauptmaschine wurde komplett überholt und instandgesetzt. Der Eisbrecher EBER wurde 1966 gebaut. Auf Grund des geringen Tiefganges von nur 1,45 Metern wurde das Fahrzeug dann aber verlegt und ist seit Ende der siebziger Jahre an der Oder im Einsatz. Im Jahr 1986 wurde der Antrieb des Eisbrechers von zwei Schrauben/Maschinen auf eine Schraube/Maschine umgebaut, weil die alte Doppelmotorenanlage sehr störanfällig war.
Quelle: www.binnenvaartkrant.nl 06.01.2004
Quelle: www.binnenvaartkrant.nl 06.01.2004
Oderwerft Eisenhüttenstadt - Eisbrecher Instandsetzung (KIENITZ) - 2008
Als Hans-Jürgen Heymann, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde, im Februar dieses Jahres die Neue Oderwerft besuchte, traute er seinen Augen nicht: Viel schien nicht mehr übrig gewesen zu sein vom einstigen Flaggschiff, dem Eisbrecher "Kienitz". "Das Schiff lag ziemlich ausgeweidet da. Ich konnte mir schwer vorstellen, dass das noch einmal ein Schiff wird", sagt Heymann. Rund 2,5 Millionen Euro hat sich die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die Grundinstandsetzung des Eisbrechers kosten lassen. "Wir haben hier viel Geld reingesteckt", weiß der Leiter des WSA Eberswalde.
Für die 37 Mitarbeiter der Neuen Oderwerft, die den Auftrag nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt, war die Grundinstandsetzung eine enorme Herausforderung. "Das kann mit einem Neubau verglichen werden, wobei ein Umbau noch anspruchsvoller ist", schätzt Elke Ruchatz, Geschäftsführerin der Werft, ein.
Der Eisbrecher jedenfalls dürfte sich wie neugeboren fühlen. Eigentlich war er schon abgeschrieben - das Wasser- und Schifffahrtsamt legte ihn 2003 wegen zu großer Korrosionsschäden still. Gebaut wurde das 30 Meter lange und sieben Meter breite Schiff 1958 auf der Volkswerft in Brandenburg. Es gehört zu einer Serie von sieben in den Jahren 1957/58 gebauten schweren Eisbrechern, die für die besonders harten Eisbedingungen in der Oder ausgelegt und nach Ortschaften längs der Oder getauft wurden. Bis in die 80er Jahre hinein wurden die Schiffe im Sommer als Schlepper und im Winter als Eisbrecher auf der Oder eingesetzt. Im Auftrag der Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei der DDR wurden auch Sondertransporte bis in die Gewässer um Rügen durchgeführt.
Auf Grund des hohen Alters des Eisbrechers "Kienitz" und der Tatsache, dass sich viele Betriebssysteme noch im Originalzustand befanden, ging im Januar vergangenen Jahres der Auftrag an die Eisenhüttenstädter Werft, fast alle Systeme zu erneuern: Schiffskörper und Aufbauten sind instand gesetzt, Schäden am Hauptdeck beseitigt worden. Der Vorsteven wurde nicht nur erneuert, sondern auch der Form nach verändert, um die Eisbrechleistung noch zu erhöhen. Auf dem Schiff wurde die Raumaufteilung modernen Ansprüchen angepasst: Die Besatzung kann jetzt in den Wohnbereichen auf Schlafräume, Dusche und WC zurückgreifen.
Angetrieben wird der Eisbrecher von einem neuen, wesentlich leistungsfähigeren Motor, der dem Schiff mit 897 PS ordentlich einheizt. Die späte Zertifizierung des Motors führte letztlich auch zu der relativ langen Bauzeit. "In den letzten Wochen haben meine Leute Überstunden gemacht und auch an den Wochenenden gearbeitet, um den Termin halten zu können", lobte die Werftleiterin ihr Personal.
Quelle: Märkische Oderzeitung 13.11.2008
Oderwerft - 2003
Neue Oderwerft auf gutem Kurs
Eisenhüttenstadt. Die 30 Mitarbeiter der Neuen Oderwerft GmbH haben derzeit gut zu tun.
21.11.2003
Nachdem seit langer Zeit wieder ein Schiffsneubau abgeschlossen und das Mehrzweckgerät für das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg überführt worden war, liegen nun drei Eisbrecher zur Reparatur im Trockendock.«Es war ein schwieriges Jahr für uns, aber insgesamt sind wir mit der geschäftlichen Bilanz zufrieden» , sagt die Inhaberin der Werft, Elke Ruchatz. Die Mitarbeiter seien motiviert und man könne bereits zuversichtlich auf das nächste Jahr schauen.
Zu den drei Eisbrechern kommt noch ein BGS-Streifenboot, das gewartet und einen neuen Anstrich erhalten soll. «Wir haben da noch in den nächsten Tagen voll zu tun. Den Termin werden wir halten» , sagt Michael Gräber, einer der Mitarbeiter.
Auf dem Eisbrecher «Gartz» steht Christian Schäfer, der auf dem Schiff als Maschinist tätig ist. «Die Jungs in Eisenhüttenstadt sind absolut zuverlässig, da gab es nie Probleme. Wenn wir irgendwo im Eis feststecken, dann kommen sie aus der Neuen Oderwerft und helfen sofort» , erzählt der Schiffer.
Das hören die Werftarbeiter und ihre Chefin gern. «Es war wegen der langen Trockenheit und dem damit verbundenen Niedrigwasser für uns ein schwieriges Jahr. Trotzdem sind wir nicht unzufrieden. Wir können die Löhne pünktlich zahlen und organisieren Investitionen in die Zukunft» , berichtet Elke Ruchatz stolz. Sie hatte 2000 den Grund und Boden der damals insolventen Oderwerft gekauft und ist mit vollem privaten Risiko mit der nun Werft verbunden.
«Die Leute machen ihre Jobs wirklich professionell. Da macht es trotz mancher Probleme Spaß, diese Firma zu führen» , sagt die Chefin. Als sie die Werft übernahm, blieben noch 14 Mitarbeiter übrig. Heute sind es 30, darunter vier Auszubildende.
Die Aufträge kämen vor allem von den Wasser- und Schifffahrtsämtern (WSA) in Eberswalde, Berlin, Brandenburg und zuletzt auch Magdeburg. Die Zahl der Binnenwerften sei überschaubar, da könne man sich nur mit Qualität und Zuverlässigkeit am Markt halten.
Der letzte große Coup der Eisenhüttenstädter Schiffsbauer war ein so genanntes Mehrzweckschiff mit dem Namen «Hohenwarte» , das komplett in der Neuen Oderwerft gebaut wurde. «Damit kann man zwar kein Geld verdienen, aber jede Werft, die etwas auf sich hält, will und muss mit Neubauten zeigen, dass sie über entsprechendes Know How verfügt» , erläutert Ruchatz die Hintergründe. (moz)
Quelle: Lausitzer Rundschau 21.11.2003
Schiffe Oderwerft - Spezialschiff HOHENWARTHE (2003)
Eisenhüttenstadt. Ihren ersten Schiffsneubau hat die Neue Oderwerft aus Eisenhüttenstadt so gut wie abgeschlossen. In der vorigen Woche wurde das so genannte „Mehrzweckgerät“, dessen Auftraggeber das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg ist, getauft und zu Wasser gelassen.
Der Auftrag hat einen Wertumfang von 2,5 Millionen Euro. Das Schiff mit einer Länge von 29 Metern und einer Breite von fast zehn Metern trägt den Namen «HOHENWARTHE» und soll künftig auf der Elbe eingesetzt werden, u. a. zu Baggerarbeiten. Außerdem ist es für den Einsatz als Wagenfähre an vorhandenen Fährstellen und Ersatzübergangsstellen geeignet.
Quelle: Lausitzer Rundschau 07.04.2003
Der Auftrag hat einen Wertumfang von 2,5 Millionen Euro. Das Schiff mit einer Länge von 29 Metern und einer Breite von fast zehn Metern trägt den Namen «HOHENWARTHE» und soll künftig auf der Elbe eingesetzt werden, u. a. zu Baggerarbeiten. Außerdem ist es für den Einsatz als Wagenfähre an vorhandenen Fährstellen und Ersatzübergangsstellen geeignet.
Quelle: Lausitzer Rundschau 07.04.2003
Wednesday, February 8, 2012
Tuesday, February 7, 2012
Oderwerft Eisenhüttenstadt - 1999
1999: Graf Brockdorff wird zum Verwalter der Oderwerft GmbH Eisenhüttenstadt mit 120 Arbeitnehmern bestellt. Er hat die Aufgabe in der Insolvenz, zwei Eisbrecher und ein Spezialschiff fertig zu stellen. Der Verwalter tauscht die Geschäftsleitung aus und entwickelt unter Einbeziehung einer Transfergesellschaft ein Sanierungskonzept. Die NOW hat Teile für den Ozeandampfer Queen Elisabeth II gebaut. (?)
Quelle: www.bbl-law.de/insolvenzverwalter
Quelle: www.bbl-law.de/insolvenzverwalter
Sunday, February 5, 2012
Häfen Eisenhüttenstadt - Getreidespeicher
Von fast überall in der Stadt ist der Getreidespeicher sichtbar.
Mit seinen Maßen ist er zudem auch eines der imposantesten Bauwerke in Eisenhüttenstadt. Fast 48 Meter ragt er in die Höhe und ist zirka 19 Meter lang. Seine roten-bräunlichen Backsteine leuchten weit. Die Mauern sind feuerfest erbaut, viele kleine Fenster zieren ihn und lassen leise das Licht ins Innere.
Deutschland war seit einigen Jahren im Krieg und die Kriegsführung war sich bewusst, dass die Lebensmittelvorräte für die Bevölkerung und vorrückenden Einheiten der eigenen Armee knapp werden würden. So beschloss sie den Bau des Speichers, um die Bevölkerung und die eigenen Soldaten sollten möglichst schnell mit Getreide versorgen zu können.
1940 begann die Firma H.W. aus Hamburg Altona mit dem Bau des Speichers am Kanal. Innerhalb von zwei Jahren war der Bau abgeschlossen. Der Standort am Kanal eignete sich hervorragend, da die Schiffe leichte Zufahrt zum Speicher hatten und so schneller be- und entladen werden konnten. Zur Verladung auf das Schiff oder vom Schiff wurde das Getreide mit einem Rüssel in den Speicher oder auf das Schiff gesaugt bzw. gepustet. Das Getreide wurde mit einer großen Waage vor Ort gewogen und über viele Förderbänder zur trockenen Lagerung in oder aus dem Speicher befördert.
Doch der Speicher stand nicht allein auf dem Gelände. Die Buchhaltung befand sich in einem kleinen Nebengebäude. Hier konnten sich die Arbeiter des Speichers kurz von ihrer körperlich anstrengenden Arbeit erholen und ihren Lohn in Empfang nehmen. 1945 verlor Deutschland den Krieg. Viele Städte und Gemeinden waren stark vom Krieg zerstört. Der Getreidespeicher blieb aber von größeren Kriegsschäden verschont. Im Laufe der Zeit nahm seine Bedeutung ab. Er wurde nicht mehr benötigt, denn es gab modernere Möglichkeiten Korn zu lagern.
Das letzte Schiff legte 2007 vom Getreidespeicher ab.
SOBIESKI (02300232)
Oder-Spree-Kanal - Eisenhüttenstadt - 4/2/2012
(eingeschlossen im Eis)
Foto: H. Wiedner
Name: SOBIESKI
Ex-Namen: NEBO, ADMA, CORNELIS ROBERT, ISOLA
gemeldet in: Stepnica
Nationalität: Polen
Europa-Nr.: 02300232
MMSI-Nr.: 261182697
Rufzeichen: SR2697
Länge: 67,00 m
Breite: 8,20 m
Tiefgang: 2,37 m
Tonnage: 855 t
Maschinenleistung: 510 PS
Maschine: Volvo Penta TAMD 162 A
Bugstrahl: DAF 250 PS
Baujahr: 1926
erbaut in: Niederlande
Bauwerft: Groot & van Vliet in Slikkerveer
- NEBO (1926-28) J.M. Guirijut, Sprang Capelle (NL)
- ADMA (1928-56) M. van Strien, Rotterdam (NL)
- ADMA (1956-76) A.Ch. van Strien, Rotterdam (NL)
- CORNELIS ROBERT (1976-82) C.H.M.A. Mutsaers, Tilburg (NL)
- ISOLA (1982-02) S.G. Klein, Papendrecht (NL)
- ISOLA (2002-08) S.G. Klein, Dordrecht (NL)
- SOBIESKI (2008-) CSS-Muflon, Stepnica (Polen)
Daten von: www.binnenschifferforum.de/ + www.debinnenvaart.nl
Saturday, February 4, 2012
Oderwerft Eisenhüttenstadt - 2011
Einzig die Neue Oderwerft in Eisenhüttenstadt ist noch in nennenswertem Maßstab im Binnenschiffbau aktiv, wenn auch in geringerem Maße als ihre Kapazitäten es erlauben. Nach der Wende schrumpfte der Betrieb von ehemals 460 auf jetzt 35 Mitarbeiter.
Die Nachfolgerin der 1999 in Insolvenz gegangenen Oderwerft baut heute vor allem so genannte Prahmen. Das sind Kähne ohne Antrieb, die Frachtgut, sowie Bau- und Brennstoffe transportieren und mit einem Schubboot angeschoben werden. Pro Jahr verlassen zehn bis zwölf dieser Boote die Neue Oderwerft, wie Geschäftsführerin Elke Ruchatz berichtet. Bis in die 1990er Jahre baute der Betrieb bis zu 100 Prahmen im Jahr sowie Fahrgastschiffe, Fähren, Schlepper und Tanker.
Einziger Auftraggeber der Werft ist heute die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Für deren Ämter baut das Unternehmen an der Oder neben Prahmen unter anderem auch Bauhüttenschiffe und Mehrzweckgeräte. Diese werden bundesweit zur Wartung und Pflege der Binnengewässer benötigt. Rund drei bis vier Millionen Umsatz erwirtschaftet die Werft im Jahr. Ein zweites Standbein ist die Instandsetzung und Wartung von Schiffen, zum Beispiel der zehn Odereisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Aber der Auftrag ist kein Selbstläufer. Alle drei Jahre muss sich die Neue Oderwerft um den Zuschlag bewerben.
Quelle: forum - Das Brandenburger Wirtschaftsmagazin 3/2011
www.ihk-ostbrandenburg.de
Die Nachfolgerin der 1999 in Insolvenz gegangenen Oderwerft baut heute vor allem so genannte Prahmen. Das sind Kähne ohne Antrieb, die Frachtgut, sowie Bau- und Brennstoffe transportieren und mit einem Schubboot angeschoben werden. Pro Jahr verlassen zehn bis zwölf dieser Boote die Neue Oderwerft, wie Geschäftsführerin Elke Ruchatz berichtet. Bis in die 1990er Jahre baute der Betrieb bis zu 100 Prahmen im Jahr sowie Fahrgastschiffe, Fähren, Schlepper und Tanker.
Einziger Auftraggeber der Werft ist heute die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Für deren Ämter baut das Unternehmen an der Oder neben Prahmen unter anderem auch Bauhüttenschiffe und Mehrzweckgeräte. Diese werden bundesweit zur Wartung und Pflege der Binnengewässer benötigt. Rund drei bis vier Millionen Umsatz erwirtschaftet die Werft im Jahr. Ein zweites Standbein ist die Instandsetzung und Wartung von Schiffen, zum Beispiel der zehn Odereisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Aber der Auftrag ist kein Selbstläufer. Alle drei Jahre muss sich die Neue Oderwerft um den Zuschlag bewerben.
Quelle: forum - Das Brandenburger Wirtschaftsmagazin 3/2011
www.ihk-ostbrandenburg.de
Oderwerft Eisenhüttenstadt - 1996
Millionen-Dampfer von der Oderwerft
Rechtzeitig zum 100. Geburtstag soll die Premiere seinEISENHÜTTENSTADT - Die Sonne knallt auf die nackten Oberkörper der Männer. Konzentriert setzt Herbert Müller das Schweißgerät an die Reeling. Die Funken sprühen nach allen Seiten. Nebenan bohrt Kollege Carsten Klemer Löcher in die Deckplatte. Maler Hans Junker fährt mit dem Pinsel über den Fensterrahmen. Seit früh um sieben sind die Arbeiter auf den Beinen. Der Countdown läuft. Nur noch elf Tage, dann muß der Boddenkreuzer fertig sein - pünktlich zum 100jährigen Jubiläum der Oderwerft Eisenhüttenstadt. "Es ist unser erstes Fahrgastschiff" , sagt Geschäftsführer Klaus Rüdiger stolz. Zwanzig Wochen Schufterei liegen bereits hinter den Schiffsbauern. Ingenieur Mario Habermann ergänzt: "Da stecken 89 Tonnen Stahl in dem Dampfer." Die etwa zwei mal sieben Meter großen und acht Millimeter dicken Bleche werden mit Stahlkörnern gesäubert und bei 80 Grad getrocknet. Mit einer Schlagschere werden die Teile zurechtgeschnitten, auf der Kantbank geformt. Habermann: "Der Schiffskörper besteht aus Tausenden Einzelteilen." In der Schiffsbauhalle, so groß wie ein Fußballfeld, werden die Teile zu Segmenten zusammengeschweißt , Profile montiert . Kräne draußen auf der Helling setzen die Segmente zu einem Schiff zusammen. Dann beginnt die " Feinarbeit " : Tischler verkleiden die Decke, Elektriker legen Leitungen, Lüftungsschächte werden emgebaut, Scheiben eingesetzt. Mitarbeiter von acht Firmen ackern derzeit auf dem Schiff, schieben täglich Überstunden. Der 40 Meter lange, 7,60 Meter breite 400-Personen-Boddenkreuzer soll ab Juli für die Weiße Flotte zwischen Rügen und Stralsund schippern. Kosten des 157 -Tonnen-Koloß: 3,5 Millionen Mark. Zu DDR-Zeiten produzierten hier 540 Mitarbeiter vor allem Fischkutter und Schubprahme. Die Kunden: Albanien, Island, Vietnam. Daneben war die Oderwerft wichtigster Lieferant für die DDR- Binnenschiffahrt. " Pro Woche stellten wir einen Schubprahm her." Nach der Wende war dafür jedoch kein Bedarf mehr. Heute sichern vor allem Fähren und Eisbrecher das Bestehen der Werft. "Die Auftragslage ist gut", sagt Klaus Rüdiger. Seine 90 Mitarbeiter bauten im letzten Jahr zwei Ostsee-Fähren und vier Baggerpontons für den Kongo. Umsatz: 15 Millionen Mark. Herbert Müller atmet auf, packt das Schweißgerät zur Seite. Geschafft ! Feierabend! Morgen geht's weiter. Dann heißt es wieder: Alles geben, damit der Kreuzer termingerecht fertig wird. zim
Quelle: Berliner Kurier 9. Juni 1996
www.berliner-kurier.de
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