Saturday, February 4, 2012

Oderwerft Eisenhüttenstadt - 2011

Einzig die Neue Oderwerft in Eisenhüttenstadt ist noch in nennenswertem Maßstab im Binnenschiffbau aktiv, wenn auch in geringerem Maße als ihre Kapazitäten es erlauben. Nach der Wende schrumpfte der Betrieb von ehemals 460 auf jetzt 35 Mitarbeiter.
Die Nachfolgerin der 1999 in Insolvenz gegangenen Oderwerft baut heute vor allem so genannte Prahmen. Das sind Kähne ohne Antrieb, die Frachtgut, sowie Bau- und Brennstoffe transportieren und mit einem Schubboot angeschoben werden. Pro Jahr verlassen zehn bis zwölf dieser Boote die Neue Oderwerft, wie Geschäftsführerin Elke Ruchatz berichtet. Bis in die 1990er Jahre baute der Betrieb bis zu 100 Prahmen im Jahr sowie Fahrgastschiffe, Fähren, Schlepper und Tanker.
Einziger Auftraggeber der Werft ist heute die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Für deren Ämter baut das Unternehmen an der Oder neben Prahmen unter anderem auch Bauhüttenschiffe und Mehrzweckgeräte. Diese werden bundesweit zur Wartung und Pflege der Binnengewässer benötigt. Rund drei bis vier Millionen Umsatz erwirtschaftet die Werft im Jahr. Ein zweites Standbein ist die Instandsetzung und Wartung von Schiffen, zum Beispiel der zehn Odereisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Aber der Auftrag ist kein Selbstläufer. Alle drei Jahre muss sich die Neue Oderwerft um den Zuschlag bewerben.

Quelle: forum - Das Brandenburger Wirtschaftsmagazin 3/2011
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