Sunday, February 5, 2012

Häfen Eisenhüttenstadt - Getreidespeicher


















Von fast überall in der Stadt ist der Getreidespeicher sichtbar.
Mit seinen Maßen ist er zudem auch eines der imposantesten Bauwerke in Eisenhüttenstadt. Fast 48 Meter ragt er in die Höhe und ist zirka 19 Meter lang. Seine roten-bräunlichen Backsteine leuchten weit. Die Mauern sind feuerfest erbaut, viele kleine Fenster zieren ihn und lassen leise das Licht ins Innere.
Deutschland war seit einigen Jahren im Krieg und die Kriegsführung war sich bewusst, dass die Lebensmittelvorräte für die Bevölkerung und vorrückenden Einheiten der eigenen Armee knapp werden würden. So beschloss sie den Bau des Speichers, um die Bevölkerung und die eigenen Soldaten sollten möglichst schnell mit Getreide versorgen zu können.
1940 begann die Firma H.W. aus Hamburg Altona mit dem Bau des Speichers am Kanal. Innerhalb von zwei Jahren war der Bau abgeschlossen. Der Standort am Kanal eignete sich hervorragend, da die Schiffe leichte Zufahrt zum Speicher hatten und so schneller be- und entladen werden konnten. Zur Verladung auf das Schiff oder vom Schiff wurde das Getreide mit einem Rüssel in den Speicher oder auf das Schiff gesaugt bzw. gepustet. Das Getreide wurde mit einer großen Waage vor Ort gewogen und über viele Förderbänder zur trockenen Lagerung in oder aus dem Speicher befördert.
Doch der Speicher stand nicht allein auf dem Gelände. Die Buchhaltung befand sich in einem kleinen Nebengebäude. Hier konnten sich die Arbeiter des Speichers kurz von ihrer körperlich anstrengenden Arbeit erholen und ihren Lohn in Empfang nehmen. 1945 verlor Deutschland den Krieg. Viele Städte und Gemeinden waren stark vom Krieg zerstört. Der Getreidespeicher blieb aber von größeren Kriegsschäden verschont. Im Laufe der Zeit nahm seine Bedeutung ab. Er wurde nicht mehr benötigt, denn es gab modernere Möglichkeiten Korn zu lagern.
Das letzte Schiff legte 2007 vom Getreidespeicher ab.
Quelle: www.krajinazaskolou.cz