Saturday, February 11, 2012

Oderwerft - 2003

Neue Oderwerft auf gutem Kurs

Eisenhüttenstadt. Die 30 Mitarbeiter der Neuen Oderwerft GmbH haben derzeit gut zu tun.

21.11.2003
Nachdem seit langer Zeit wieder ein Schiffsneubau abgeschlossen und das Mehrzweckgerät für das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg überführt worden war, liegen nun drei Eisbrecher zur Reparatur im Trockendock.
«Es war ein schwieriges Jahr für uns, aber insgesamt sind wir mit der geschäftlichen Bilanz zufrieden» , sagt die Inhaberin der Werft, Elke Ruchatz. Die Mitarbeiter seien motiviert und man könne bereits zuversichtlich auf das nächste Jahr schauen.
Zu den drei Eisbrechern kommt noch ein BGS-Streifenboot, das gewartet und einen neuen Anstrich erhalten soll. «Wir haben da noch in den nächsten Tagen voll zu tun. Den Termin werden wir halten» , sagt Michael Gräber, einer der Mitarbeiter.
Auf dem Eisbrecher «Gartz» steht Christian Schäfer, der auf dem Schiff als Maschinist tätig ist. «Die Jungs in Eisenhüttenstadt sind absolut zuverlässig, da gab es nie Probleme. Wenn wir irgendwo im Eis feststecken, dann kommen sie aus der Neuen Oderwerft und helfen sofort» , erzählt der Schiffer.
Das hören die Werftarbeiter und ihre Chefin gern. «Es war wegen der langen Trockenheit und dem damit verbundenen Niedrigwasser für uns ein schwieriges Jahr. Trotzdem sind wir nicht unzufrieden. Wir können die Löhne pünktlich zahlen und organisieren Investitionen in die Zukunft» , berichtet Elke Ruchatz stolz. Sie hatte 2000 den Grund und Boden der damals insolventen Oderwerft gekauft und ist mit vollem privaten Risiko mit der nun Werft verbunden.
«Die Leute machen ihre Jobs wirklich professionell. Da macht es trotz mancher Probleme Spaß, diese Firma zu führen» , sagt die Chefin. Als sie die Werft übernahm, blieben noch 14 Mitarbeiter übrig. Heute sind es 30, darunter vier Auszubildende.
Die Aufträge kämen vor allem von den Wasser- und Schifffahrtsämtern (WSA) in Eberswalde, Berlin, Brandenburg und zuletzt auch Magdeburg. Die Zahl der Binnenwerften sei überschaubar, da könne man sich nur mit Qualität und Zuverlässigkeit am Markt halten.
Der letzte große Coup der Eisenhüttenstädter Schiffsbauer war ein so genanntes Mehrzweckschiff mit dem Namen «Hohenwarte» , das komplett in der Neuen Oderwerft gebaut wurde. «Damit kann man zwar kein Geld verdienen, aber jede Werft, die etwas auf sich hält, will und muss mit Neubauten zeigen, dass sie über entsprechendes Know How verfügt» , erläutert Ruchatz die Hintergründe. (moz)

Quelle: Lausitzer Rundschau 21.11.2003