27.03.2012 Die Märkische Oderzeitung berichtet in Ihrer heutigen Ausgabe:
Rund 1,6 Millionen Tonnen Güter könnten künftig statt auf der Straße oder mit der Bahn auf der Oder-Spree-Wasserstraße transportiert werden. Bisher ist aber die Binnenschifffahrt für die großen Industriebetriebe in Eisenhüttenstadt noch keine wirkliche Alternative.
Thursday, December 26, 2013
Schiffe mit Heimathafen / Eigner Eisenhüttenstadt - INES (05613420)
Eisenhüttenstadt / Neue Oderwerft GmbH 26.12.2013
ENI: 05613420
Schlepper Typ "Warnow"
Eigner: Wasserbau Kulle
Flagge: Deutschland
Heimathafen: Eisenhüttenstadt
Baujahr: 1973
Bauwerft: VEB Yachtwerft Berlin
Bau-Nr.: 1344-20
Länge: 15,40
Breite: 3,80
Tiefgang: 1,00
Maschine: 6 NVD 14,5/12 SRW (120 PS)
Quelle: www.ddr-binnenschifffahrt.de
Wednesday, December 25, 2013
MONI (05610110)
Eisenhüttenstadt - Gelände Kulle Wasserbau & Schiffahrt 09.06.2017
DSRK-Nr.: 30758
Euronummer: (0)5610110
Länge: 10,90 m
Breite: 5,09 m
Seitenhöhe: 1,50 m
Tiefgang: 1,21 m
Tonnage:
Maschinenleistung: 103 PS
Maschinen-Hersteller: 6VD14,5/12-1
Baujahr: 1974
Bauwerft: VEB Yachtwerft, Berlin
Baunummer: 1367-15
Bautyp: Finoschuber
Eigentümer: Wasserbau Kulle
gemeldet in: Eisenhüttenstadt
Historie:
- 1990 als „BIBER“
- 1996 als „SCH 2237“
- 200.. als „BIBER“
- 2006 aufgelegt in Hohensaaten
- 2008 als „Moni“ im Einsatz
Daten von: www.binnenschifferforum.de
Saturday, December 7, 2013
Brandenburgs einziger Seezugang
Dicker Nebel hängt über der Uckermark. Die beiden 45-Tonnen-Kräne heben sich im Schwedter Hafen nur schemenhaft vom Grau der Lagerhallen ab. Kein Schiff liegt an der Kaikante.
Nur die noch nicht weggeräumte Borke auf der riesigen Betonfläche zeugt davon, dass hier vor kurzer Zeit viel Holz umgeschlagen wurde. Jetzt aber hat der Winter den Hafen im Griff. „Wenn die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße voller Eis ist, kommen nur die Eisbrecher ab und an zum Tanken vorbei“, erzählt Helmut Preuße. Er ist der Geschäftsführer der Stadtwerke Schwedt. Zu diesem Unternehmensverbund gehört auch die Schwedter Hafengesellschaft.
Elf Jahre ist der neue Hafen der Industriestadt nun alt. Eine reine Anlegestelle für Binnenschiffe ist er schon lange nicht mehr. „Die Entwicklung eines Hafens dauert lange und erfordert viel Geduld, dass musste auch ich erst lernen“, betont Helmut Preuße. Schwedt und die Stadtwerke haben diese Geduld aufgebracht, aber sie auch mit Investitionen gewürzt, denn ein Hafen funktioniert nur im Zusammenspiel vieler Komponenten. „Vor anderthalb Jahren haben wir, nach der sehr guten Straßenanbindung, nun endlich auch den Eisenbahnanschluss erhalten.“ Gut sieben Millionen Euro flossen in die Gleisanlagen. „Jetzt können wir hier bis zu 600 Meter lange Güterzüge be- und entladen“, betont der Hafenchef.
Massengüter und ganze Industrieanlagen gehen über die Kaikante
Schon im vergangenen Jahr kam gut ein Siebtel des Warenumschlags per Schiene zum Hafen. Insgesamt wurden dort rund 215.000 Tonnen Güter bewegt. „Hier werden überwiegend Getreide, Dünger, Kiese und Sande verladen“, erzählt Preuße. „Aber auch große Industrieanlagen für die Raffinerie in Schwedt und für eine Behälterbaufirma gehen bei uns über die Kaikante.“ Der Hafen wird von den Unternehmen der Stadt und der Umgebung immer besser angenommen. Deshalb wird auch weiter investiert. „In diesem Jahr entsteht eine neue 2.000 Quadratmeter große Lagerhalle und außerdem wollen wird mit dem Containerumschlag beginnen.“ Allein dafür wird ein gut 600.000 Euro teurer fahrbarer Stapler und Umsetzer angeschafft. „Wir wollen gerüstet sein, wenn auf dem Wasserweg zwischen Stettin und Berlin der Containertransport beginnt“.
Bislang jedoch haben das alte Schiffshebewerk am Oder-Havel-Kanal in Niederfinow und zwei zu niedrige Brücken bei Eberswalde den zweilagigen Containertransport auf den Binnenschiffen verhindert. Nur aber wenn die Metallkisten doppelt gestapelt werden können, wird die Fahrt für die Schiffer wirtschaftlich interessant. „Ein neues Schiffshebewerk ist im Bau und nun wurden vom Bundestag endlich auch die Mittel für die Anhebung der beiden Brücken freigegeben“, freut sich Helmut Preuße. Ab 2015 könnten Containerschiffe auf dem Kanal fahren.
Binnenschifffahrt benötigt Hilfe der Politik
Denk er aber über die Situation der Binnenschifffahrt insgesamt und über die Gedankengänge einiger Politiker zu diesem Verkehrszweig nach, vergeht ihm die Freude. „Die Diskussion über die Kategorisierung der Binnenwasserstraßen wird falsch geführt“, ärgert sich Preuße. „Es darf einfach nicht sein, dass die Wasserwege im Osten Deutschlands herabgestuft werden.“ In der Binnenschifffahrt werden jetzt die Bedingungen für die nächsten 20 bis 30 Jahre geschaffen. „Werden jetzt aber die Wasserstraßen im Osten herabgestuft und damit auch die Investitionen für den Erhalt oder Ausbau gekürzt, werden wir ganz einfach vom transeuropäischen Netz abgeschlossen und dass zu einer Zeit, in der immer mehr Waren mit Osteuropa ausgetauscht werden“, mahnt der Hafenchef.
Auch von der Landespolitik erwartet Helmut Preuße mehr Hilfe für die Binnenschifffahrt. „Der Hafen Schwedt ist der einzige Seezugang Brandenburgs.“ Schon jetzt können kleine Küstenmotorschiffe von Schwedt aus über Stettin bis zur Ostsee fahren. „Mit diesem Pfund aber wird viel zu wenig operiert“, glaubt der Geschäftsführer. Auch der seit Jahren diskutierte Ausbau der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße kommt nicht voran. „Dabei geht es inzwischen gar nicht mehr um eine Verbreiterung, sondern nur noch um eine Vertiefung der Fahrrinne.“ Die Verträge darüber sind zwischen der deutschen und polnischen Seite aber noch immer nicht unterzeichnet. Der Ausbau des Kanals würde dem Schwedter Hafen deutlich mehr Umschlag bringen und damit auch seine Wirtschaftlichkeit verbessern. „Mit dem reinen Hafenbetrieb sind wir schon jetzt in den schwarzen Zahlen“, betont Helmut Preuße. „Der Kapitaldienst für die Investitionen wird uns aber noch einige Zeit belasten.“
http://www.wirtschaftsmagazin-ostbrandenburg.de/html/2940-Brandenburgs_einziger_Seezugang
Elf Jahre ist der neue Hafen der Industriestadt nun alt. Eine reine Anlegestelle für Binnenschiffe ist er schon lange nicht mehr. „Die Entwicklung eines Hafens dauert lange und erfordert viel Geduld, dass musste auch ich erst lernen“, betont Helmut Preuße. Schwedt und die Stadtwerke haben diese Geduld aufgebracht, aber sie auch mit Investitionen gewürzt, denn ein Hafen funktioniert nur im Zusammenspiel vieler Komponenten. „Vor anderthalb Jahren haben wir, nach der sehr guten Straßenanbindung, nun endlich auch den Eisenbahnanschluss erhalten.“ Gut sieben Millionen Euro flossen in die Gleisanlagen. „Jetzt können wir hier bis zu 600 Meter lange Güterzüge be- und entladen“, betont der Hafenchef.
Massengüter und ganze Industrieanlagen gehen über die Kaikante
Schon im vergangenen Jahr kam gut ein Siebtel des Warenumschlags per Schiene zum Hafen. Insgesamt wurden dort rund 215.000 Tonnen Güter bewegt. „Hier werden überwiegend Getreide, Dünger, Kiese und Sande verladen“, erzählt Preuße. „Aber auch große Industrieanlagen für die Raffinerie in Schwedt und für eine Behälterbaufirma gehen bei uns über die Kaikante.“ Der Hafen wird von den Unternehmen der Stadt und der Umgebung immer besser angenommen. Deshalb wird auch weiter investiert. „In diesem Jahr entsteht eine neue 2.000 Quadratmeter große Lagerhalle und außerdem wollen wird mit dem Containerumschlag beginnen.“ Allein dafür wird ein gut 600.000 Euro teurer fahrbarer Stapler und Umsetzer angeschafft. „Wir wollen gerüstet sein, wenn auf dem Wasserweg zwischen Stettin und Berlin der Containertransport beginnt“.
Bislang jedoch haben das alte Schiffshebewerk am Oder-Havel-Kanal in Niederfinow und zwei zu niedrige Brücken bei Eberswalde den zweilagigen Containertransport auf den Binnenschiffen verhindert. Nur aber wenn die Metallkisten doppelt gestapelt werden können, wird die Fahrt für die Schiffer wirtschaftlich interessant. „Ein neues Schiffshebewerk ist im Bau und nun wurden vom Bundestag endlich auch die Mittel für die Anhebung der beiden Brücken freigegeben“, freut sich Helmut Preuße. Ab 2015 könnten Containerschiffe auf dem Kanal fahren.
Binnenschifffahrt benötigt Hilfe der Politik
Denk er aber über die Situation der Binnenschifffahrt insgesamt und über die Gedankengänge einiger Politiker zu diesem Verkehrszweig nach, vergeht ihm die Freude. „Die Diskussion über die Kategorisierung der Binnenwasserstraßen wird falsch geführt“, ärgert sich Preuße. „Es darf einfach nicht sein, dass die Wasserwege im Osten Deutschlands herabgestuft werden.“ In der Binnenschifffahrt werden jetzt die Bedingungen für die nächsten 20 bis 30 Jahre geschaffen. „Werden jetzt aber die Wasserstraßen im Osten herabgestuft und damit auch die Investitionen für den Erhalt oder Ausbau gekürzt, werden wir ganz einfach vom transeuropäischen Netz abgeschlossen und dass zu einer Zeit, in der immer mehr Waren mit Osteuropa ausgetauscht werden“, mahnt der Hafenchef.
Auch von der Landespolitik erwartet Helmut Preuße mehr Hilfe für die Binnenschifffahrt. „Der Hafen Schwedt ist der einzige Seezugang Brandenburgs.“ Schon jetzt können kleine Küstenmotorschiffe von Schwedt aus über Stettin bis zur Ostsee fahren. „Mit diesem Pfund aber wird viel zu wenig operiert“, glaubt der Geschäftsführer. Auch der seit Jahren diskutierte Ausbau der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße kommt nicht voran. „Dabei geht es inzwischen gar nicht mehr um eine Verbreiterung, sondern nur noch um eine Vertiefung der Fahrrinne.“ Die Verträge darüber sind zwischen der deutschen und polnischen Seite aber noch immer nicht unterzeichnet. Der Ausbau des Kanals würde dem Schwedter Hafen deutlich mehr Umschlag bringen und damit auch seine Wirtschaftlichkeit verbessern. „Mit dem reinen Hafenbetrieb sind wir schon jetzt in den schwarzen Zahlen“, betont Helmut Preuße. „Der Kapitaldienst für die Investitionen wird uns aber noch einige Zeit belasten.“
http://www.wirtschaftsmagazin-ostbrandenburg.de/html/2940-Brandenburgs_einziger_Seezugang
Fürstenwalder Schleuse bremst Investitionen - Artikel in der Märkischen Oderzeitung vom 01.11.2013
Und Bettina Winkler Fürstenwalde (MOZ) Die unsichere Zukunft der Fürstenwalder Schleuse zeigt erste Auswirkungen. Der Agravis-Konzern hat für das Futtermittelwerk FGL in Fürstenwalde einen Investitionsstopp verhängt. Unterdessen werden weiter Unterschriften für eine Bundestags-Petition gesammelt.
Beladen mit 703 Tonnen Tritikale-Getreide liegt das Frachtschiff AQUA in der Schleusenkammer in Fürstenwalde und wartet, dass die Fahrt Richtung Niederrhein weiter gehen kann. Binnenschiffer Christian Bösefeld kennt sich auf der Spree-Oder-Wasserstraße aus. Regelmäßig fährt er die FGL GmbH an. "Wir sind zwei bis dreimal im Monat im Fürstenwalder Hafen und bringen Getreide, Sojaschrot und Streusalz", sagt der 31-Jährige aus Halberstadt. Würde die Schleuse ausgebaut, könnte er sich ein größeres Schiff zulegen, sagt Bösefeld.
Wie der Schiffer, so muss auch die regionale Wirtschaft mit dem veralteten Zustand der Schleuse leben und teilweise Alternativen auf dem Landweg wählen. "Wir würden gerne mehr als eine Million Tonnen Güter pro Jahr auf dem Wasser transportieren", sagte der FGL-Geschäftsführer Martin Bock am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Das entspreche der Ladung von etwa 40000 Lastwagen.
Beim gegenwärtigen Ausmaß der Schleuse müssen lange Schubverbände aufwändig entkoppeln, um durch die Engstelle zu kommen. Bock spricht von einem Zeitverlust von bis zu drei Stunden, der dadurch entsteht. Moderne Schiffe passen gar nicht mehr durch die Kammern. Diese Lage hat die Agravis AG, zu der das FGL-Werk gehört, zu einem Umdenken veranlasst. Nachdem in der Vergangenheit etwa 70 Millionen Euro nach Fürstenwalde geflossen seien, habe der Konzern nun entschieden, nicht mehr zu investieren. Bock malt sogar das Schreckgespenst an die Wand, Agravis könnte die Stadt verlassen.
Bürgermeister Hans-Ulrich Hengst (parteilos) verwies auf weitere betroffene Unternehmen aus der Stadt wie den Windturmteile-Hersteller Reuther. Zudem hätten sich Verkaufsgespräche über eine städtische Fläche in der Lindenstraße zerschlagen. "Der Interessent hat die Verhandlungen unterbrochen, weil er den Oder-Spree-Kanal nutzen wollte", sagte er.
Der von Unternehmern gegründete Verein Weitblick hat für seine Petition an den Bundestag, damit dieser sich mit dem Thema beschäftigt, mittlerweile mehr als 10000 Unterschriften zusammen. Nötig sind aber 50000. Mitstreiter wie die Landtagsabgeordnete Elisabeth Alter (SPD) wollen nun auch an Schulen und in Einkaufszentren sammeln. Dabei setzt sie auf ehrenamtliche Helfer wie Wolfgang Schmidt. Der ehemalige Schleusen-Mitarbeiter betreut den Info-Stand, an dem um Unterschriften geworben wird. Laut Bock gibt es auch von den deutschlandweiten anderen Agravis-Standorten umfangreiche Unterstützung.
Voll beladen: Binnenschiffer Christian Bösefeld (l.) und Steuermann Dietrich Barsch passieren mehrmals im Monat die Fürstenwalder Schleuse. Das Frachtschiff hat 703 Tonnen Tritikale aus dem Getreidesilo der FGL GmbH an Bord.
http://www.moz.de/details/dg/0/1/1209980/
Voll beladen: Binnenschiffer Christian Bösefeld (l.) und Steuermann Dietrich Barsch passieren mehrmals im Monat die Fürstenwalder Schleuse. Das Frachtschiff hat 703 Tonnen Tritikale aus dem Getreidesilo der FGL GmbH an Bord.
http://www.moz.de/details/dg/0/1/1209980/
Saturday, November 16, 2013
Chancen für Oderschifffahrt
Eisenhüttenstadt (MOZ) Die Möglichkeiten einer Stärkung der Schifffahrt auf der Oder waren Thema einer deutsch-polnischen Konferenz am Donnerstag in der Kleinen Bühne.
"Die Oder - grenzenloser Wassertourismus", war die Konferenz, an der etwa 50 Vertreter von Behörden und Institutionen aus Deutschland und Polen teilnahmen, überschrieben. Doch in der Kleinen Bühne neben dem Friedrich-Wolf-Theater, dem Veranstaltungsort, ging es nicht nur um den Tourismus, sondern vor allem um Chancen für eine Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten für die Binnenschifffahrt.
"Ich kann mich an Zeiten erinnern, da auf der Oder jährlich 15 Millionen Tonnen Güter transportiert wurden", erklärte Jan Pys, Direktor des Schifffahrtsamtes in Wroclaw. "Heute freuen wir uns schon über Kleinigkeiten." Er nahm damit Bezug auf das von der Europäischen Union geförderte Projekt "Die Oder für Touristen 2014", mit dem unter anderem der Bau und der Betrieb zweier Fahrgastschiffe auf der Oder zwischen Glogow und Slubice gefördert wurden und werden. Gleichwohl habe die Oder heute als Transportweg für Güter eine weitaus geringere Bedeutung als noch vor 20 Jahren.
Immer wieder wurde deutlich, dass es für einen Ausbau der Oder derzeit keine Chancen gibt. "Für die Schaffung stabiler Schifffahrtsbedingungen ist ein Ausbau notwendig - aber das ist kein Thema, jedenfalls nicht auf deutscher Seite", stellte Hans-Jürgen Heymann, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde (WSA), fest. Von Seiten des Bundes seien keine Aktivitäten zu erwarten, die Oder gelte lediglich als "sonstige Wasserstraße".
Dabei seien Investitionen dringend nötig, vor allem wegen der schwankenden Wasserstände. Das einzige, was derzeit möglich sei, seien Maßnahmen zur Stromregelung wie die Errichtung von Staustufen oder die Instandsetzung und der Neubau von Buhnen. "Dafür ist eine deutsch-polnische Stromregelungskonzeption nötig", betonte Hans-Jürgen Heymann. Es müsse sichergestellt sein, "dass Maßnahmen an dem einen Oderufer nicht durch Baumaßnahmen an dem anderen Oderufer konterkariert werden".
Ryszard Galla, Abgeordneter des polnischen Parlaments Sejm, warb für die Akquirierung von EU-Mitteln. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass in der neuen Förderperiode ab 2014 alle Maßnahmen für die Verbesserung der Schiffbarkeit der Oder umgesetzt werden", sagte er. Diese Maßnahmen seien von einer Initiative der Marschälle mehrerer polnischer Wojewodschaften mit dem Titel "Polska Zachodnia 2020" (Westpolen 2020) aufgelistet worden. "Damit ist der erste Schritt gemacht. Ich hoffe nur, dass das Programm so umgesetzt wird, dass wir nicht noch 2030 von der Initiative 2020 reden", erklärte Ryszard Galla.
Märkische Oderzeitung 16. November 2013
Sunday, October 27, 2013
Friday, September 6, 2013
Gesprächsrunde zur Binnenschifffahrt
Eisenhüttenstadt (MOZ) Über die Zukunft der Wirtschaftsstandorte in Brandenburg - vor allem in Bezug auf die Binnenschifffahrt - wird am Mittwoch im Friedrich-Wolf-Theater diskutiert. Eingeladen zu dem deutsch-polnischen Wirtschaftsgespräch haben die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg sowie der Verein "Weitblick - Verkehrsinfrastruktur, Wirtschaft und Logistik" mit Sitz in Königs Wusterhausen. Beginn der Diskussionsrunde, die von Michael Fiedler vom Hafen in Königs Wusterhausen moderiert wird, ist um 10 Uhr. Bis gegen 13 Uhr soll die Veranstaltung, zu der auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers erwartet wird, dauern.
Im Mittelpunkt der Gespräche werden die Wasserstraßen in der Region stehen. Es geht darum Engpässe auszumachen und zu überlegen, wie diese beseitigt werden können. "Viele Unternehmen und Kommunen haben im Vertrauen auf durchgängige Wasserstraßen umfangreiche Investitionen vorgenommen", heißt es weiter. Diesen drohe die Entwertung und somit möglicherweise ein großer Betriebs- und volkswirtschaftlicher Schaden.
Neben Wirtschaftsminister Ralf Christoffers wird Hans-Ulrich Hengst, Bürgermeister von Fürstenwalde, mitdiskutieren. Als Vertreter der regionalen Wirtschaft werden auch Ellen Fink von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, Martin Block, Geschäftsführer der FLG Handelsgesellschaft aus Fürstenwalde, sowie Werner Laux vom Zementwerk Berlin erwartet.
Quelle: Märkische Oderzeitung - 03.09.2013
Friday, August 16, 2013
LYKO-1 (08340139)
Eisenhüttenstadt / Oder-Spree-Kanal 10.08.2013
Name: LYKO-1
Ex-Name: BM 5232
Registriert in: Szczecin (Polen)
Europa-Nr.: 08340139
MMSI-Nr.: 261182675
Rufzeichen: SR2675
Länge: 56,50 m
Breite: 7,58 m
Tiefgang: 1,85 m
Tonnage: 514 T
Maschinenleistung: 2x 165 PS
Maschine: Puck
Baujahr: 1965
Bauwerft: Plocka Stocznia Rzeczna, Plock (Polen)
Bau-Nr.: B 068/66
- BM 5232 (1965-95) P.P. Zegluga Bydgozka, Bydgoszcz (Polen)
- BM 5232 (1995-05) Zegluga Bydgozka S.A., Bydgoszcz (Polen)
- LYKO-1 (2005-) Transport Wodny Lyko, Szczecin (Polen)
Daten von: www.binnenschifferforum.de + www.debinnenvaart.nl
Friday, May 10, 2013
NAVIGAR 8 (32200459)
Oder 9/5/2013
Foto: H. Wiedner
Name: NAVIGAR 8
Ex-Name: TR 019
Gemeldet in: Szczecin (Polen)
Europa Nr.: 32200459
MMSI-Nr.: 261182860
Länge: 27,25 m
Breite: 8,70 m
Tiefgang: 1,20 m
Tonnage: 79 t
Maschinenleistung: 2x 510 PS
Maschinen-Hersteller:: Volvo
Baujahr: 1985
Bauwerft: Ceske Lodenice n.p. Praha, Zavod Melnik (CSSR / Tschechische Republik)
- TR 019 (1985-11) CSP, Decin (CSSR) / Argo Bohemia s.r.o., Brno (Tschechische Republik)
- NAVIGAR 8 (2011-) Navigar Spolka z Ograniczona Odpowiedzialnoscia Spolka Komandytowa, Szczecin (Polen)
Daten von: www.binnenschifferforum.de
Tuesday, April 16, 2013
Flusskreuzfahrtschiff SAXONIA in Eisenhüttenstadt - "Frühling" 2013
Flusskreuzfahrtschiff SAXONIA in Fürstenberg / Eisenhüttenstadt
am Anleger im Fürstenberger Innensee
(Vielen Dank an A. Frenkel)
Friday, March 1, 2013
Neugier auf Urads Containerhafen
Ziltendorf
(MOZ) Mit Interesse verfolgt man in der Gemeinde Ziltendorf und im Amt
Brieskow-Finkenheerd den Plan in der polnischen Gemeinde Urad ein
Logistikzentrum mit einem Hafen aufzubauen. "Alles, was die Oder in den
Fokus rückt, begrüßen wir", sagte Ziltendorfs Bürgermeister Danny
Langhagel.
Der Frachthafen
werde kein Problem für die geplante Oderfähre zwischen Urad und Aurith
darstellen, versicherte der Geschäftsführer des Fördervereins
Schlaubemündung-Odertal, Lukasz Kaczmarek. Er hält im Auftrag der
Gemeinde Ziltendorf und des Amts die Kontakte zu den polnischen
Partnern. Denn der neue Hafen soll etwa ein Kilometer nördlich der
Fähranlegestelle entstehen, berichtete er. Dort gebe es bereits einen in
den 1990er Jahren errichteten Umschlagplatz, auf dem in den vergangenen
Jahren hauptsächlich Kies verladen worden war. Dieser Hafen werde aber
derzeit nur schwach genutzt, man suche einen neuen Pächter. Eigentümer
sei nicht die Gemeinde sondern das polnische Wasser- und
Schifffahrtsamt.
Der Hafen liegt in einer
Investitions- und Dienstleistungszone der Gemeinde Cybinka; er verfügt
auch über einen Bahn- und Straßenanschluss. Diese Merkmale haben
offenbar das Interesse eines holländischen Investors geweckt.
Die Geschäftsleute aus den
Niederlanden haben jetzt Urads Bürgermeister Roman Sieminski ihr Konzept
vorgestellt. Ihr Plan sieht vor, dass man den Hafen deutlich ausbaut
und ein Logistikzentrum errichtet. Dann können Container per Schiff,
Bahn oder Lkw angeliefert und in Urad umgeladen werden - vom
Binnenfrachter auf den Brummi oder auf den Güterzug.
In den vergangenen Jahren
haben bereits mehrere Unternehmen in Urad ihre Visionen für den Hafen
präsentiert, aber realisiert worden war nichts. "Aber das Konzept, das
die Holländer jetzt vorstellten, findet man in Urad gut", erläuterte
Lukasz Kaczmarek. Dabei sei man sich aber auch bewusst, dass die
Realisierung dieser Pläne mindestens zehn bis 15 Jahren dauern werde.
Ein zentrales Problem ist dabei, dass man eine stabile Schiffbarkeit der
Oder mit einer Wassertiefe von mindestens 1,80 Meter erreichen muss.
Dafür müsste man den Strom vertiefen und Sandbänke abbaggern.Diese Frage
müsste der Investor mit den polnischen und deutschen Behörden
besprechen.
Grundsätzliche Unterstützung
für das Projekt in Urad sicherten Ziltendorfs Bürgermeister Danny
Langhagel und Günter Lehmann, Vorsitzender des Amtsausschusses des Amtes
Brieskow-Finkenheerd zu. Alles, was zu einer Belebung auf der Oder
beitrage, sei zu begrüßen, sagte Danny Langhagel. Der geplante
Frachtverkehr könne so auch positive Effekte für das Programm
Oder-Touristen-Schiffe 2014 sowie für die Fähre Aurith und Urad haben,
so Ziltendorfs Bürgermeister. Alles, was die Oder in den Fokus rücke,
sei zu begrüßen.
Ein solcher Frachthafen könnte
auch positive Wirkungen für die deutsche Seite entfalten, erläuterte
Günter Lehmann, Vorsitzender des Amtsausschusses. Denbkar wäre auch,
dass schwere Frachten für eine der Fabriken in Eisenhüttenstadt in dem
Hafen umgeladen werden.
Danny Busse, Amtsdirektor des
Amtes Brieskow-Finkenheerd, sagte, dass er eines der größten Probleme im
Oder-Tiefgang sehe. Er wolle das Vorhaben noch nicht bewerten, denn für
eine fundierte Einschätzungen fehlen ihm wichtige Informationen.
Alter Wein in neuen Schläuchen
Die Idee des Logitikzentrums ist aller
Ehren wert, nur sollte man, bevor man das Fahrrad zum zweiten oder
zehnten oder hundertsten Mal erfindet, in verschiedene Amtsstuben in
Frankfurt, Eisenhüttenstadt, Fürstenwalde, aber auch Gorzow und Zielona
Gora schauen oder vielleicht auch beim Verkehrsministerium in Potsdam
Bereits in der ersten Hälfte der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden umfangreiche und auch tiefgründige Untersuchungen zu solchen Zentren an verschiedenen Stellen im Dreieck zwischen Kietz, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde untersucht und anschauliche Ergebnisse vorgelegt, dergleichen auch von Gorzow bis Zielona Gora. Unter anderem wurden Hafenverbünde konzipiert, analog der funktionierenden in Sachsen und Tschechien. Es gab äußerst konstruktive Beratungen in Arbeitsgruppen der Städte Frankfurt, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde, ebenso in Polen. Auch verschiedene Wirtschaftsfördereinrichtungen taten ihr Übriges.
Warum wurde bis heute nichts draus ?
1. Der Haupttransportweg Oder, aber auch der Oder-Spree-Kanal und die Warthe bedürfen ständiger Pflege und Wartung, damit die Ufer und die Fahrrinnen schiffbar bleiben, auf deutscher Seite immer kein Geld (dafür Cargo-Lifter, Lausitz-Ring und BER), auf polnischer Seite keine EU-Mittel für Westpolen, die Region selbst zu schwach und schließlich der Grenzfluß ewiger Zankapfel, wer denn nun für die Schiffbarkeit zuständig sei.
Ergebnis: Jeder und Keiner, Resultat siehe oben.
2.Der größte Teil der traditionellen Quell- und Zielverkehre fielen der Deindustrialisierung zum Opfer, eigenes Frachtaufkommen für Kombiverkehre gleich Null. Acelor-Mittal transportiert zu super Preisen seine Rohstoffe und Fertiprodukte per Deutsche Bahn in schnellen, überschweren Ganzzügen nach Rotterdam und Antwerpen, Umwege über Ostsee und Hamburg verteuern nur alles. Die Ware sucht sich den billigsten Weg.
Und glaube keiner das Märchen, daß die Pappfabrik in Eisenhüttenstadt vom LKW abgeht. Je mehr umgeladen wird, desto teurer wird der Transport - Geiz ist geil und profitabel.
3. Der anfänglich vorhandene Gedanke der Kooperation und Zusamenarbeit sowohl in Deutschland als auch mit Polen machte sich in den Arbeitsgruppen zunehmend kleiner als Lokalpatriotismus, individuelle Fördermittelgier und zunehmende Unsachlichkeit externer Berater aus Berlin und noch weiter westwärts auf die Tagesordnung kamen. Das Verkehrsministerium in Potsdam lehnte solche Logistikverbünde wie in Sachsen - Tschechien für Brandenburg als nicht mach- und finanzierbar ab. Und die plnischen Partner sprangen zunehmend ab, als sie von deutschen Fördermitteln nichts abbekamen.
4. Der jetzt so hoch gelobte Platz nördlich Urad wurde mehrfach konzipiert und überplant, weder die damals noch deutsche, jetzt polnische Binnenreederei, die polnischen Binnenschiffer wie auch die polnische Staatsbahn PKP hatten Interesse, weil sie hier schnell die äußerst geringen Aufkommen sahen und ein wirtschaftlicher Betrieb nicht darstellbar war.
Alles schlief wieder ein, die Dokumentationen verschwanden in Aktenschränken und Archiven.
Aber nun kommt das große Glück aus Benelux.
Die Container - der Welt ergiebigste Erfindung nach dem Brühwürfel.
Bitte sehen Sie sich die rückläufigen Containertransporte in der ganzen Welt an - außer China. Aber das liegt leider nicht direkt an der Oder.
Die Gier nach Fördermitteln bei minimalen Eigenanteilen und neuen Untersuchungsgeldern für bildschöne Plagiate scheint ungebrochen.
Also, liebe Verwaltungen, her mit dem Geld für neue Luftschlösser und das alles nocheinmal - wir habens ja. Der Erfolg wird Euer sein.
Wieso ich das so detailliert weiß - ich war mal dabei in den goldenen 90-ern.
Beste Logistikgrüße
Horst GrünbergBereits in der ersten Hälfte der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden umfangreiche und auch tiefgründige Untersuchungen zu solchen Zentren an verschiedenen Stellen im Dreieck zwischen Kietz, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde untersucht und anschauliche Ergebnisse vorgelegt, dergleichen auch von Gorzow bis Zielona Gora. Unter anderem wurden Hafenverbünde konzipiert, analog der funktionierenden in Sachsen und Tschechien. Es gab äußerst konstruktive Beratungen in Arbeitsgruppen der Städte Frankfurt, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde, ebenso in Polen. Auch verschiedene Wirtschaftsfördereinrichtungen taten ihr Übriges.
Warum wurde bis heute nichts draus ?
1. Der Haupttransportweg Oder, aber auch der Oder-Spree-Kanal und die Warthe bedürfen ständiger Pflege und Wartung, damit die Ufer und die Fahrrinnen schiffbar bleiben, auf deutscher Seite immer kein Geld (dafür Cargo-Lifter, Lausitz-Ring und BER), auf polnischer Seite keine EU-Mittel für Westpolen, die Region selbst zu schwach und schließlich der Grenzfluß ewiger Zankapfel, wer denn nun für die Schiffbarkeit zuständig sei.
Ergebnis: Jeder und Keiner, Resultat siehe oben.
2.Der größte Teil der traditionellen Quell- und Zielverkehre fielen der Deindustrialisierung zum Opfer, eigenes Frachtaufkommen für Kombiverkehre gleich Null. Acelor-Mittal transportiert zu super Preisen seine Rohstoffe und Fertiprodukte per Deutsche Bahn in schnellen, überschweren Ganzzügen nach Rotterdam und Antwerpen, Umwege über Ostsee und Hamburg verteuern nur alles. Die Ware sucht sich den billigsten Weg.
Und glaube keiner das Märchen, daß die Pappfabrik in Eisenhüttenstadt vom LKW abgeht. Je mehr umgeladen wird, desto teurer wird der Transport - Geiz ist geil und profitabel.
3. Der anfänglich vorhandene Gedanke der Kooperation und Zusamenarbeit sowohl in Deutschland als auch mit Polen machte sich in den Arbeitsgruppen zunehmend kleiner als Lokalpatriotismus, individuelle Fördermittelgier und zunehmende Unsachlichkeit externer Berater aus Berlin und noch weiter westwärts auf die Tagesordnung kamen. Das Verkehrsministerium in Potsdam lehnte solche Logistikverbünde wie in Sachsen - Tschechien für Brandenburg als nicht mach- und finanzierbar ab. Und die plnischen Partner sprangen zunehmend ab, als sie von deutschen Fördermitteln nichts abbekamen.
4. Der jetzt so hoch gelobte Platz nördlich Urad wurde mehrfach konzipiert und überplant, weder die damals noch deutsche, jetzt polnische Binnenreederei, die polnischen Binnenschiffer wie auch die polnische Staatsbahn PKP hatten Interesse, weil sie hier schnell die äußerst geringen Aufkommen sahen und ein wirtschaftlicher Betrieb nicht darstellbar war.
Alles schlief wieder ein, die Dokumentationen verschwanden in Aktenschränken und Archiven.
Aber nun kommt das große Glück aus Benelux.
Die Container - der Welt ergiebigste Erfindung nach dem Brühwürfel.
Bitte sehen Sie sich die rückläufigen Containertransporte in der ganzen Welt an - außer China. Aber das liegt leider nicht direkt an der Oder.
Die Gier nach Fördermitteln bei minimalen Eigenanteilen und neuen Untersuchungsgeldern für bildschöne Plagiate scheint ungebrochen.
Also, liebe Verwaltungen, her mit dem Geld für neue Luftschlösser und das alles nocheinmal - wir habens ja. Der Erfolg wird Euer sein.
Wieso ich das so detailliert weiß - ich war mal dabei in den goldenen 90-ern.
Beste Logistikgrüße
Märkische Oderzeitung (MOZ-de) -
Sunday, February 3, 2013
Saturday, January 19, 2013
Mielenzhafen Eisenhüttenstadt
Die Geschichte
unseres Hafens hier in Eisenhüttenstadt reicht zurück bis
zum Ende des 19.Jahrhunderts. Für Interessierte dazu hier einige
Auszüge aus dem Buch „Hafen- und Schifffahrtsgeschichte
Fürstenberg (Oder) – Eisenhüttenstadt“,
herausgegeben von der Hafenbetriebsgesellschaft mbH Eisenhüttenstadt
und erhältlich im städtischen Museum in Fürstenberg.
[..] Die
1883 von der Niederlausitzer Kohlenwerke AG in der Nähe des
Bahnhofes errichtete Brikettfabrik war jedoch wegen ihrer
Staubentwicklung bei den Fürstenberger Einwohnern nicht
sonderlich beliebt und als die Planungen zum Bau des neuen
Oder-Spree-Kanals bekannt wurden, entstand die Idee zur Errichtung
einer neuen und leistungsfähigeren Brikettfabrik mit einem
eigenem Hafen am Ufer der künftigen Wasserstraße. [19] Im
Jahre 1886 war Baubeginn für die neue Fabrik und nach der
Kanaleröffnung im Jahre 1891 lief die Produktion an. Die
Briketts mit dem Stempel „IDA“ konnten im eigenen Hafen
direkt in den Kahn verladen werden.
Das
als Stichhafen gebaute Hafenbecken besaß eine 160 m und eine
100 m lange Kaikante. Damit konnten vier Plauer Maßkähne
mit einem Liegeplatz am Kai entladen werden. Auf dem Nordkai standen
dafür zwei 3-Tonnen-Elektrokräne und ein 1-Tonnen-Handkran
zur Verfügung. Bis 1905 übernahm die Niederlausitzer
Kohlenwerke AG auch die Spedition anderer Massengüter, wie zum
Beispiel Getreide. Das Unternehmen wuchs und erwarb weitere Werke und
Kohlenfelder im aufstrebenden Senftenberger Braunkohlerevier. Zur
Niederlausitzer Kohlenwerke AG gehörten nun neben dem Stammwerk
in Fürstenberg/O. mehrere Tiefbaue, Tagebaue, Brikettfabriken
und Ziegeleien um Schipkau, Klettwitz, Hörlitz und Costebrau. Im
Fürstenberger Stammwerk arbeiteten 420 Menschen, damit gehörte
man zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Zum Vergleich
beschäftigten die beiden Fürstenberger Glashütten etwa
500 bzw. 600 Mitarbeiter. Briketts und Rohbraunkohle verließen
den Hafen meist in Richtung Berlin, aber auch die örtliche
Dampfschifffahrt selbst war ein großer Abnehmer. Vor der
Oberschleuse befanden sich die Kohlebunkerplätze für die
Kanaldampfer und im Fürstenberger See lagen die Bunkerplätze
für die Oderschlepper.
1927
erwarb schließlich die Märkisches Elektrizitätswerk
AG (MEW) in einer Zwangsversteigerung die Aktienmehrheit an der
Niederlausitzer Kohlenwerke AG.
Der
mächtige Stromkonzern, ein Zusammenschluss der AEG mit der
Elektrobank Zürich, hatte sich zuvor im Laufe weniger Jahre zum
Landesenergieversorger für Brandenburg, Mecklenburg und Pommern
entwickelt und betrieb seit 1921 bei Finkenheerd eines der damals
größten Kohlekraftwerke im Deutschen Reich. Die
Brennstoffversorgung dieses Großkraftwerkes erfolgte durch die
benachbarten Tagebaue „Katja“, „Helene“ und
„Wilhelm“. Die Kohleförderung im Schönfließer
Revier wurde ebenso wie die Brikettproduktion am Oder-Spree-Kanal mit
der Übernahme durch das MEW eingestellt.[6] Der Kohlehafen der
stillgelegten Brikettfabrik wurde als Umschlaghafen an den ehemaligen
Fürstenberger Hafenverwalter der Niederlausitzer Kohlenwerke
AG Adolf Mielenz verpachtet. [19] Der Hafen firmierte nun selbständig
als „Niederlausitzer Umschlag- und Schiffahrtskontor Adolf
Mielenz“.
Als
man nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von 1947 bis 1952 noch
einmal eine provisorische Kohleförderung in der Grube Präsident
aufnahm, wurden in der notdürftig instand gesetzten
Brikettfabrik für eine kurze Zeit noch einmal einfache
Naßpresssteine hergestellt. Die Nutzung des Umschlaghafens war
dabei jedoch nicht möglich, da die zum Kriegsende zerstörte
Kohlebahnbrücke erst 1948 wieder aufgebaut wurde und der Hafen
damit über keinen Gleis- anschluss verfügte. Aus diesem
Grunde wurde noch im März des Jahres der Antrag Adolf Mielenz,
den Hafen erneut betreiben zu dürfen, vom Bürgermeister der
Stadt Fürstenberg abgelehnt.[4]
Als
ab 1950 das Eisenhüttenwerk und die neue Stadt gebaut wurden,
diente der umgangssprachlich immer noch Mielenzhafen genannte
Umschlagplatz dem VEB Bauunion als Umschlaghafen für
Baumaterialien. Schließlich verlor er seine Bedeutung für
den Güterumschlag vollends und seit 1967 ist er Heimathafen für
die Boote des heutigen Motoryachtclub Eisenhüttenstadt e.V.
(MYCEH).
Die
letzten baulichen Zeugen aus der Gründungszeit des Hafens
befinden sich heute am Nordkai. Dazu gehört das aus
Ziegelsteinen gemauerte Hafenbecken von 1891, das erste Kontorgebäude
und spätere Beamtenwohnhaus aus dem Jahre 1896 (heute
Verwaltungsgebäude des TAZV Oderaue) sowie ein Lagerschuppen mit
ehemaliger Betriebswohnung als heutiges Vereinsheim des MYCEH e.V.
Das größte erhaltene Gebäude ist die ehemalige
Elektrische Kraftzentrale aus dem Jahre 1906. [..]
http://www.myceh.de/eisenhuettenstadt.htm
Quelle: Hafen- und Schiffahrtsgeschichte Fürstenberg/O.-Eisenhüttenstadt Hrsg: Hafenbetriebsgesellschaft mbH Eisenhüttenstadt |
Quelle: Hafen- und Schiffahrtsgeschichte Fürstenberg/O.-Eisenhüttenstadt Hrsg: Hafenbetriebsgesellschaft mbH Eisenhüttenstadt |
Oder-Fahrgastschiffe starten im Sommer
Frankfurt/Oder (MOZ) Eines der größten Pfunde, mit dem Frankfurt als
Tourismusstandort werben kann, ist die Natur rund um die Stadt. Doch wer
selbige entdecken möchte und kein Boot sein Eigen nennt, muss aufs Auto
oder Fahrrad zurückgreifen oder laufen. Ab Sommer sollen zwei
Fahrgastschiffe den Oder-Tourismus beleben.
Viele Städte an
Rhein, Donau und Elbe haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber
Frankfurt an der Oder. Während sie mit Fahrten auf ihren Flüssen werben
können, schauen hiesige Touristen in die Röhre. Bisher.
Von Sommer 2013 an sollen zwei
Fahrgastschiffe auf der Oder Touristen zwischen Glogau, Frankfurt und
Küstrin befördern. Die 1,9 Millionen Euro teuren "Nimfa" und "Laguna"
werden derzeit in der Wojewodschaft Oppeln gebaut. 85 Prozent der Kosten
trägt die Europäische Union, wie Steffen Streu, Pressesprecher des
Brandenburgischen Ministeriums für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
auf Anfrage mitteilte.
An Bord von "Nimfa" und
"Laguna" sollen jeweils 100 Personen und Fahrräder Platz finden. Die
Schiffe seien 25 Meter lang, etwa 60 Tonnen schwer und sollen ganzjährig
fahren. Um sie steuern zu können, werde eine jeweils dreiköpfige
Besatzung gebraucht, ferner Personal für den geplanten Restaurant- und
Barbereich. Wünschenswert seien nach Angaben von Streu 30 000 Fahrgäste
jährlich. Weitere Anfragen für den Betrieb von Fahrgastschiffen seien im
Ministerium nicht bekannt. "Das Projekt kann dazu beitragen, die Region
für Touristen beiderseits der Oder noch attraktiver zu machen", sagt
Streu. Die Einrichtung der Schiffslinien sei zudem ein Beleg für die
gute Zusammenarbeit zwischen Polen und Brandenburg im Tourismusbereich.
Das erste Schiff soll nach
Angaben von Frankfurts Wirtschaftsreferent Sebastian Jarantowski im Juni
fertig werden und fahren, das zweite ab Juli. Nach drei Ausschreibungen
sei bisher noch kein privater Betreiber gefunden worden, sagt
Jarantowski. Dessen Aufgaben wird der Verein "Oder für Touristen 2014"
übernehmen, dem aktuell mehrere polnische Kommunen angehören.
Frankfurt wird sich am Projekt
"Oder für Touristen 2014", das unter der Federführung der polnischen
Stadt Nowa Sol umgesetzt wird, mit dem Bau einer Marina beteiligen. Hier
gebe es Verzögerungen. "Weil der Schwimmsteg im Ergebnis der
Ausschreibung doppelt so teuer wird, ändern wir derzeit den
Projektantrag", sagt Jarantowski. Alle Beteiligten seien bemüht, das
502 000-Euro-Teilprojekt, an dem sich Frankfurt mit Eigenmitteln von
75 000 Euro beteiligt, schnell umzusetzen. "2014 muss es spätestens
fertig sein, sonst verfallen die Fördergelder", erklärt Jarantowski.
Diese Vorgabe gelte auch für
das Projekt Marina II, das die Anschaffung eines gebrauchten Restaurant-
und Traditionsschiffs und die Verlängerung der Promenade im Bereich des
Winterhafens durch die Stadt vorsieht. Die Auflagen dafür seien
größtenteils erfüllt, der Projektantrag befinde sich aber noch in der
Abstimmung, da die geplanten Baumaßnahmen aufgrund umweltrechtlicher
Belange angepasst werden mussten, sagt Jarantowski. Genaue Zahlen
stünden noch nicht fest. "Wir hoffen noch im Januar auf einen
unterschriebenen Förder-Vertrag."
In Verbindung mit dem
Traditionsschiff finanziert werden soll die Sanierung der Hafenstraße,
eine Studie zu Wertschöpfungsmöglichkeiten der Marina und
Vermarktungstätigkeiten derselbigen. Für das Schiff hat die Stadt ein
Interessenbekundungsverfahren gestartet, es gibt mehrere Bewerber.
Sunday, January 6, 2013
Von Rotterdam bis Eisenhüttenstadt - MOZ Artikel November 2012
Eisenhüttenstadt (MOZ) Über die Zukunft der Wasserstraßen zwischen Elbe
und Oder debattierten in Eisenhüttenstadt Politiker der SPD gemeinsam
mit Vertretern von Unternehmen, Verbänden und der Stadt.
Quelle: Märkische Oderzeitung: 27.11.2012 (http://www.moz.de)
http://www.verein-weitblick.de/Oder-Spree-Kanal-hat-Potenzial-765351.html
"Wenn wir wieder
an der Regierung sind, werden wir das alles rückgängig machen", sagt
Gustav Herzog. "Wir haben die Chance, die Abkopplung der Wasserwege von
der Verkehrsentwicklung zu korrigieren - mit dem
Bundesverkehrswegeplan 2015 und mit einem
Bundeswasserstraßenausbaugesetz!" Gustav Herzog, SPD-Berichterstatter
für Binnenschifffahrt im Bundesverkehrsausschuss, macht ordentlich
Wahlkampf (2013 ist wieder Bundestagswahl) im Konferenzraum der
Hafenbetriebsgesellschaft in Eisenhüttenstadt. Bundes-, Landes- und
Lokalpolitiker der SPD diskutieren hier mit Vertretern von Unternehmen,
Verbänden, der IHK und mit Bürgermeisterin Dagmar Püschel (Die Linke)
über die Zukunft der Wasserstraßen zwischen Elbe und Oder. Oder besser:
Sie suchen nach Wegen, diesen Wasserstraßen und dem Oder-Spree-Kanal
wieder zu einer Zukunft zu verhelfen.
Denn die Binnenschifffahrt
außerhalb des Rheins werde durch die jetzige Bundesregierung von der
Entwicklung der Verkehrsträger abgekoppelt, stellt Gustav Herzog fest,
und meint nicht nur die beabsichtigte Abstufung des Oder-Spree-Kanals in
die touristische Kategorie. Vor allem die Entscheidung, die Schleusen
in Kleinmachnow und Fürstenwalde nicht auszubauen, obwohl alle anderen
Schleusen zwischen Elbe und Oder bereits saniert worden sind, sei
verheerend.
"In den Wasserstraßenausbau
sind dort bereits 3 Milliarden Euro investiert worden, es fehlen nur
noch die beiden Schleusen sowie die Anhebung zweier Brücken für ein paar
Millionen", weiß er. Auf Hinweis des lokalen SPD-Bundestagskandidaten
Lars Wendland habe er jetzt den Bundesrechnungshof eingeschaltet.
"Schließlich wären die Milliarden sonst verschwendet."
Von Rotterdam bis zur Oder
sollen große Binnenschiffe eines Tages fahren können - das ist das Ziel
des Ausbaus der Wasserstraßen, der bereits so weit fortgeschritten war.
Auch die Zukunft des Hafens in Eisenhüttenstadt hänge davon ab, betont
Bürgermeisterin Dagmar Püschel. "Der Hafen ist wichtig für künftige
Industrieansiedlungen, genauso aber für die Betriebe, die hier bereits
produzieren", sagt sie. Elke Weiß, Logistik-Fachfrau bei ArcelorMittal,
versichert: "Unsere Geschäftsführung setzt auf die Binnenschifffahrt als
Alternative zum teurer werdenden Schienenweg." Im EKO müssten dafür
millionenschwere Investitionen in die Entladung der Schiffe und die
Transportlogistik erfolgen, der Werkhafen wurde jahrelang
vernachlässigt. "Wir würden aber nur investieren, wenn der Ausbau
weitergeht."
Dietmar Raschmann vom Verein
"Weitblick - Verkehrsinfrastruktur, Wirtschaft und Logistik" fordert
Politik und Wirtschaft dazu auf, gemeinsam zu kämpfen. "Resolutionen
reichen nicht mehr", sagt er, "jetzt müssen klare politische Beschlüsse
her, parteiübergreifend." Auch die Unternehmen müssten "ganz klar
Stellung beziehen".
Erste Maßnahme wird ein
gemeinsamer Beschluss der Stadtverordneten Eisenhüttenstadts sein, der
nächste Woche getroffen werden soll. Ähnliche Beschlüsse - so der
Vorschlag - sollen danach die Stadtparlamente in Frankfurt, Fürstenwalde
und Königs Wusterhausen fassen.
Quelle: Märkische Oderzeitung: 27.11.2012 (http://www.moz.de)
http://www.verein-weitblick.de/Oder-Spree-Kanal-hat-Potenzial-765351.html
Die Angst vor der Abkopplung - MOZ Artikel Oktober 2012
Eisenhüttenstadt (MOZ) Der von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer
(CSU) geplante Investitions-Stopp für ostdeutsche Wasserstraßen ist ein
"Tod auf Raten" für den Binnenhafen in Eisenhüttenstadt. Dies sagte Knut
Kirschke, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft Eisenhüttenstadt, die auch
Muttergesellschaft des Hafens ist. Ostdeutsche Wasserstraßen wie der
Oder-Spree-Kanal würden - wenn es nach Ramsauer geht - nur noch unter
die Kategorie "Sonstiges" fallen. "Das bedeutet, man erhält sie, aber
man investiert nicht mehr", sagt Kirschke, - weder in den Ausbau von
Schleusen noch was Ufer-Reparaturen angeht.
Das hätte auch
konkrete Folgen für den Hafen in Eisenhüttenstadt, in dem erst in dieser
Woche zwei Schubverbände mit den riesigen Stahlteilen für die
Papiertrommel angekommen waren. "So etwas wäre auf lange Sicht nicht
mehr möglich", befürchtet Kirschke. Denn ihm zufolge stehen die gängigen
67-Meter-Schiffe vor dem Aus. 80-Meter-Schiffe aber passen nicht durch
die jetzigen Schleusen in Fürstenwalde und Klein-Machnow, deshalb müsse
man große Ladungen bereits jetzt von einem auf zwei Schiffe umladen.
"Das ist aber nicht wirtschaftlich", betont der Chef der
Stadtwirtschaft. Und wenn es die kleineren Schiffe irgendwann wirklich
nicht mehr geben sollte und die Schleusen nicht für große Frachter
ausgebaut werden, wären Häfen wie der Eisenhüttenstädter abgekoppelt.
"Dabei haben wir hier eine
sehr gute Entwicklung genommen", betont Knut Kirschke. "Wir konnten uns
von Jahr zu Jahr steigern." Als die Stadtwirtschaft den Binnenhafen in
der Glashüttenstraße im Jahr 2000 übernommen hat, sei der Umschlag bei
null gewesen. Jetzt könne man stabile Zahlen von etwa 200000 Tonnen
Umsatz pro Jahr vorweisen. Acht Personen sind direkt im Hafen
angestellt. Am häufigsten kommen Kirschke zufolge Schiffe aus Stettin
mit Roheisenmasseln an. Die werden dann in Eisenhüttenstadt in Lkw
verladen und beispielsweise nach Sachsen weitertransportiert. Von der
Straße ins Schiff hingegen läuft der Transport von Lausitzer
Wasserbausteinen für Arbeiten an den Buhnen der Oder. Auch dieser Zweig
würde komplett wegfallen, falls der Ausbau der Wasserstraßen gestoppt
wird. Außerdem wird Hüttensand von ArcelorMittal auf dem Wasser in ein
Berliner Zementwerk geschifft.
Quelle: Märkische Oderzeitung 5.10.2012
http://www.moz.de
Größte Papiertrommel der Welt im Hafen Eisenhüttenstadt - Märkische Oderzeitung Artikel + Bericht Planverfasser Blog Oktober 2012 + MOZ Sonderausgabe 125 Jahre Oder-Spree-Kanal Mai 2016
Eisenhüttenstadt (MOZ) Alles war bestens vorbereitet, die Entladung
minutiös geplant. Zwei Wochen dauerte die Schiffsreise der neuen
Papiertrommel der Progroup AG von den Niederlanden nach
Eisenhüttenstadt. Am Donnerstag wurde sie im Hafen verladen und auf
Rädern in die Papierfabrik gebracht.
Quellen: Märkische Oderzeitung 4.10.2012 (www.moz.de)
"Das ist eine sichere Nummer",
versichert Gerd Wieduwilt vom Logistikunternehmen Maxikraft. Alles sei
gut vorbereitet, schief gehen könne eigentlich nichts. Seine Firma
stellt die Kräne bereit. Anschließend wird die Trommel, die in zwei
Teilen nach Eisenhüttenstadt geliefert wurde, per Schwertransport in die
Papierfabrik befördert.
Dann ist es soweit. Die Bänder
haben die richtige Position. Ein 35 Meter langer und 170 Tonnen
schwerer Koloss wird nach oben gezogen. Wie in Zeitlupe bewegt er sich
und hängt dann etwa zehn Meter über dem Frachter. Vorsichtig drehen ihn
die beiden Kranführer um 90 Grad und balancieren den tonnenschweren
Stahlgiganten durch die Lücke zwischen den beiden Kränen hindurch.
Danach endet sein Schwebeflug durch die Luft auf vier zylinderförmigen
Stahl-HolzKonstruktionen, den sogenannten Elefantenfüßen. Später wird
das Bauteil auf einen Schwerlaster gehoben und in die Fabrik gefahren.
Eine Stunde wird für die drei Kilometer lange Strecke benötigt. Dabei
begleiten zwei Männer den Transport zu Fuß und steuern den Schwerlaster
per Joystick.
Hergestellt wurde die neue
Papiertrommel, die weltweit die größte ihrer Art ist, im Auftrag der
finnischen Firma Metso in den Niederlanden. Erst im März 2010 ging die
Progroup AG in Eisenhüttenstadt in Produktion und stellte seitdem
mehrere Weltrekorde in der Fertigung von Wellpappenrohpapier auf, das
als Verpackungsmaterial dient. Dieser Belastung scheint die alte Trommel
nicht standgehalten zu haben. Risse in den Wänden waren die Folge. Da
der Schaden ein Garantiefall ist, war Metso verpflichtet eine neue
Trommel zu liefern.
Diesmal seien die Wände dicker
und die Stahlnähte anders verschweißt worden, erklärt Bauke Westra, der
für den niederländischen Hersteller den Transport der Stahlteile
koordiniert. Somit sei die neue, 60 Meter lange Trommel insgesamt auch
schwerer als die alte. Statt 270 bringe sie nun zirka 325 Tonnen auf die
Waage. Dieses hohe Gewicht und der teilweise niedrige Pegel der
Wasserstraßen machten einen Zwischenstopp in Magdeburg nötig. Dort
mussten die beiden Riesen von einem auf zwei Frachter verladen werden.
Seit gestern Abend liegen die
Trommelteile in der Papierfabrik. Dort werden sie aber erst in der
zweiten Oktoberhälfte montiert, nachdem die alte defekte Trommel
entfernt wurde, weiß Theo Klomp. Der Niederländer und sein Team der
Firma Wagenborg sind nämlich nicht nur für den Transport, sondern auch
für die Montage zuständig.
(www.moz.de)
(www.moz.de)
Quellen: Märkische Oderzeitung 4.10.2012 (www.moz.de)
Fotos:
Eisenhüttenstadt
. So viele Fotos wie am Dienstag wurden auf dem Gelände des
Eisenhüttenstädter Hafens schon lange nicht mehr gemacht. Überall
klickte es, überall war den Anwesenden aus Polen, Finnland und
Deutschland die Spannung ins Gesicht geschrieben. Schließlich wurde
gerade die weltweit größte und 271 Tonnen schwere Trommel zur
Aufbereitung von Altpapier verladen - in drei Einzelteilen. Die werden
in den kommenden Nächten in die Halle der Papierfabrik der Progroup AG
transportiert und zusammengebaut. In der Trommel wird 2010 das zur
Herstellung von Wellpappenrohpapier notwendige Altpapier aufgelöst. Dieter Schwarz hat an
diesem Tag den besten und wohl auch wichtigsten Platz auf dem
Hafengelände. Er thront in seinem Kranfahrerhäuschen einige Meter über
dem Erdboden. Allerdings nicht etwa zum Spaß. Je nachdem, welche
Anweisungen ihm per Walkie-Talkie gegeben werden, bewegt er den kleinen
Hebel vor sich - ganz gefühlvoll. Hier ist Millimeterarbeit gefragt.
Immerhin hat er gerade eins von drei jeweils 20 Meter langen
Einzelteilen der weltweit größten Trommel zur Auflösung von Altpapier am
Haken - oder sagen wir besser, an vier Stahlseilen. Erst 64 Tonnen,
dann 105 Tonnen und schließlich noch 102 Tonnen muss Schwarz aus drei
Schiffen aufs Land hieven. In den röhrenförmigen Edelstahlteilen könnte
übrigens selbst Basketballstar Dirk Nowitzki mit seinem 2,13 Meter
aufrecht stehen - und zwar zweimal übereinander. Und selbst dann hätte
er beim Trommeldurchmesser von fünf Metern noch 70 Zentimeter Luft, bis
er mit dem Kopf an die Decke stößt. Kranfahrer Dieter Schwarz sind diese
Rekord-Ausmaße bewusst. Nicht umsonst sagt er, bevor sein Einsatz gegen
13.30 Uhr beginnt: "Hoffentlich haben die Seile die richtigen Längen."
Haben sie. Nach gut einer Stunde ist mit dem Trommelsieb das leichteste
der drei Einzelteile sicher im Hafen gelandet.
Hannu Lipsamen beobachtet alles mit Argusaugen. Extra aus Finnland ist
er nach Eisenhüttenstadt gekommen. Er arbeitet für die Firma Metso, die
die Supertrommel für die Progroup AG hergestellt hat. "Nein, aufgeregt
bin ich nicht", erklärt er. "Es wird schon nichts passieren. Hier sind
ja Profis am Werk", sagt er und blickt zu einem Mann in orangefarbener
Warnweste. Andreas Häfner ist sein Name. Der Mitarbeiter von Best
Logistics aus Berlin ist verantwortlich dafür, dass beim Verladen der
wertvollen Fracht nichts schief geht. Wieselflink eilt er vom extra
aufgestellten Spezial-Kran - der hafeneigene kann nämlich nur Lasten bis
zu 32 Tonnen heben - zu dem polnischen Schleppkahn oder vom
elf-achsigen Tieflader zu den Schwerlastfüßen, die später die
Trommelteile halten müssen. Lediglich am Vormittag musste Häfner eine
vierstündige Zwangspause einlegen, was ihn nicht aus der Ruhe brachte.
"Der polnische Fahrer des Tiefladers war lange unterwegs, jetzt muss er
die gesetzliche Ruhefrist einhalten, ehe er sich wieder hinters Steuer
setzen kann", erklärt Häfner und verrät noch, dass die Schiffsfracht
fast nicht durch die letzte Brücke in Eisenhüttenstadt gepasst hätte.
"Da musste der Kapitän Wasser in den Kahn Schiff lassen, damit der ein
paar Zentimeter tiefer liegt." Wie gesagt, ohne Millimeterarbeit läuft
bei dieser Trommel der Superlative gar nichts.
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