Der Hafen Eisenhüttenstadt bildet künftig einen regionalen Wachstumskern.
Das Thema: „Wasserstraße“ als auch „Straßenanbindung“ ist dabei wichtigster Dreh-und Angelpunkt für die weitere Entwicklung des Industriestandortes. Die Stadt Eisenhüttenstadt hat deshalb in ihrem Konzept zum regionalen Wachstumskern gegenüber der Landesregierung Brandenburg, Maßnahmen der höchsten Priorität sowohl für den Ausbau der Oder-Lausitz-Trasse als auch für den Binnenhafen und den Oder-Spree-Kanal benannt. Konkret beziehen sich diese auf den Bau der Kai- Kante im Industriegebiet IRZ, welches direkt an den Oder-Spree-Kanal grenzt. Die geplante Kai-Kante soll als öffentlich-rechtlicher Hafen errichtet werden und den dort anzusiedelnden Firmen als Umschlagsort dienen. Weiterhin ist für den Hafen Eisenhüttenstadt die Ausstattung mit moderner und mobiler Umschlagstechnik dringend notwendig, welches ebenfalls als Maßnahme im RWK-Konzept ausgewiesen wurde. Eisenhüttenstadt ist aktuell in der glücklichen Situation, dass der Binnenhafen nachgefragt wird und Umschlagsleistungen steigend sind. Polnische Unternehmen wurden auf den Binnenhafen Eisenhüttenstadt aufmerksam. Daraus resultieren Entscheidungen, den Güterumschlag aus Polen in Eisenhüttenstadt durchzuführen und von Eisenhüttenstadt die Weiterverschiffung in Richtung Berlin vorzunehmen und künftig erhebliche mengen Steinkohle auf dem Wasserweg
nach Berlin zu transportieren. Eisenhüttenstadt hat somit gute Chancen, sich zum Ost-West-Drehkreuz des Güterumschlages zwischen Deutschland und Polen zu entwickeln, da der Hafen den östlichsten Zugang zum Schlesischen Wirtschaftsraum aber auch zur Bundeshauptstadt Berlin bietet. Im Jahr 2006 wurden 85.000 Tonnen Steinkohle, 15.000 Tonnen Getreide und Mais sowie 5.000 Tonnen Kunststoffe umgeschlagen. Derzeitig laufen Verhandlungen, wonach der Umschlag an Steinkohle erhöht werden soll. Die neue Kai-Kante im IRZ ist Voraussetzung für eine Umschlagsleistung von künftig ca. 400.000 Tonnen pro Jahr von Unternehmen, die dort investieren werden. Investorenanfragen werden gezielt auf Eisenhüttenstadt ausgerichtet, da der Vorteil der Wasserstraßenanbindung wesentlicher Bestandteil von Ansiedlungsüberlegungen von Unternehmen sind.
Eisenhüttenstadt braucht für die Zukunft unbedingt Unterstützung für eine optimale Wasserstraßenanbindung in den Berliner Raum als notwendige Maßnahme für die Entwicklung des regionalen Wirtschaftskerns.
Deshalb ist der Ausbau der Schleuse Kersdorf und der Neubau der Schleuse Fürstenwalde für den Industriestandort Eisenhüttenstadt äußerst wichtig, ansonsten wird Eisenhüttenstadt von der Wasserstraßenanbindung nach Berlin abgekoppelt.
Zukünftig zu erwartende Leistungsfähigkeit des Binnenhafens Eisenhüttenstadt:
Bei der Bewertung des möglichen jährlichen Umschlagvolumens sind die Ausfalltage wegen Eissperrungen zu berücksichtigen. Die Umschläge erfolgen durchschnittlich an 250 Tagen. Die tägliche Umschlagsleistung des Hafens beim Einsatz von zwei Doppellenkerwippdrehkränen sowie des Mobilkrans kann mit ca. 6.000 t angegeben werden. Das ergibt rechnerisch ein mögliches Umschlagvolumen von ca. 1.5 Mio. Tonnen pro Jahr.
Quelle: Studienarbeit Potentiale der Binnenschifffahrt im Bereich des Oder-Spree-Kanals – Möglichkeiten und Voraussetzungen ihrer Erschließung
(Alexander Reuß, Michael Krull)